Pasing:Damals und übermorgen

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Führung durch die Eggenfabik, die Trendsportzentrum werden soll

Wer in der S-Bahn sitzt und auf der Fahrt von Pasing Richtung München nach Norden schaut, dem muss die alte Montagehalle einfach auffallen. Das lang gestreckte, mehrfach geknickte Satteldach, die dekorierten Schweifgiebel - Architektur wie die der Eggenfabrik an der Hildachstraße sieht man nicht mehr sehr häufig. Der Bau wurde 1909/1910 errichtet und erzählt von der Industrie-Geschichte Pasings, die im 19. Jahrhundert begann und eine große Dynamik entwickelte. In der Eggenfabrik wurden landwirtschaftliche Geräte hergestellt. Seit 2008 steht der Bau unter Denkmalschutz, was ihn nicht nur davor bewahrt, der geplanten Großsiedlung an der Paul-Gerhardt-Allee zum Opfer zu fallen. Die historische Halle soll quasi einen Quantensprung in der Zeit machen und zum Trendsportzentrum ausgebaut werden. Bevor das alles geschieht, kann man nun am Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 13. September, noch mal einen Blick in den Industriebau werfen.

"Handwerk, Technik, Industrie" lautet in diesem Jahr das Motto für den Denkmaltag. Dass die Eggenfabrik, die sonst nicht zugänglich ist, am 13. September in der Zeit von 14 bis 15.30 Uhr zur Besichtigung geöffnet wird, ist Imke Gloth und Rüdiger Schaar zu verdanken. Die Kunsthistorikerin wird bei der Führung einen Überblick der Industrialisierung Pasings geben und die Geschichte der Eggenfabrik erzählen. Rüdiger Schaar, für die SPD Mitglied im Bezirksausschusses Pasing-Obermenzing, erläutert die aktuellen Planungen für ein "Actionsportzentrum".

Vom Jahr 2018 soll in und um die alte Fabrik nördlich der Bahngleise etwas münchenweit Einmaliges entstehen, auf das etwa 15 000 Skateboarder und 3500 BMX-Aktive in der Stadt ungeduldig warten. So zumindest hat es das Sportamt versprochen. Auf Stadtgebiet gibt es zwar mittlerweile mehr als 30 Skaterparks, jedoch keine Halle für diese Trendsport-Arten.

Die Führung am Tag des offenen Denkmals schlägt also den Bogen von der Vergangenheit in die Zukunft der Eggenfabrik. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Treffpunkt ist am Tor an der Hildachstraße 19. Weitere Informationen und einen Lageplan gibt es unter der Internetadresse: http://maps.tag-des-offenen-denkmals.de.

© SZ vom 07.09.2015 / czg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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