"Wir bedauern das durchaus, das ist nicht das normale Verfahren, wie wir Unterkünfte an den Start bringen", sagte Sebastian Ehnes, im Sozialreferat für Bürgeranliegen zuständig, am Dienstagabend im Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing. Zusammen mit zwei Vertreterinnen des Baureferates und des Amtes für Wohnen und Migration hatte er die Aufgabe, einer ziemlich aufgebrachten Gruppe von Leuten einiges zu erklären. Viele Anwohner der geplanten Unterkunft für Wohnungslose am Haidelweg im Pasinger Süden waren in die Sitzung gekommen. Im Wesentlichen wollten sie wissen, warum die Bauarbeiten seit Ende Juni laufen, die Stadt sie aber bis dato nicht informiert hat. Zudem forderten sie Antwort auf die Frage, warum die Unterkunft für 102 Menschen, überwiegend aus anerkannten Flüchtlingsfamilien, überhaupt dort entsteht.
Die Anwohner wie auch die ebenfalls bislang kaum informierten Mitglieder des Bezirksausschusses erfuhren von den Referatsvertretern Folgendes: Die Fläche am Haidelweg ist dem Baureferat und dem Amt für Wohnen und Migration vom Kommunalreferat für das Projekt zugewiesen worden. Der ursprünglich dazu vorgesehene Grund an der Planegger Straße neben einer bereits bestehenden Unterkunft ist nun als Standort für Gewerbe vorgesehen ist. Dort wollte die Stadt eine Leichtbauhalle und eine Unterkunft in Container-Bauweise errichten; dazu habe sich die Fläche aber als zu klein erwiesen. Für die Unterkunft am Haidelweg liege eine Baugenehmigung vor - auch wenn es laut Ehnes "Verfahrensfehler" gegeben habe, weshalb das Projekt an diesem Donnerstag, 7. Juli, im Ausschuss für Standortangelegenheiten für Flüchtlinge Thema sein wird; Beginn ist um 9.30 Uhr, Rathaus, Großer Sitzungssaal. Für die Anwohner am und um den Haidelweg beginnt am Dienstag, 19. Juli, um 19 Uhr eine Infoveranstaltung in der Anne-Frank-Realschule, Bäckerstraße 58. Bis dahin, so die Forderung der Betroffenen, sollen die Bauarbeiten eingestellt werden.