Olympiapark:Nur die Jogger dürfen durch

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Mitten drin: der Coubertinplatz mit seinem Restaurant. (Foto: dpa)

Der Coubertinplatz wird wegen der vielen Veranstaltungen im Olympiapark immer wieder gesperrt

Nun wäre eigentlich wieder die ideale Zeit für Jogger und Spaziergänger, für Touristen und Familien mit Gästen von auswärts, die landschaftlichen Schönheiten und die sporthistorischen Gedenkorte im Olympiapark anzuschauen. Nebenbei beim morgendlichen Laufen ebenso wie gezielt als Spaziergang nach dem Mittagessen. Doch da mit AC/DC das erste Konzert-Großereignis bereits vorbei und mit dem "Rockavaria" dieses Wochenende das nächste bereits angelaufen ist, obendrein diverse Veranstaltungen in der warmen Jahreszeit noch ausstehen, geht es auch wieder los mit den gerade bei den Park-Nachbarn verhassten Sperrungen im Park.

Zum Rockavaria etwa werden das Olympiastadion, die Olympiahalle und das Theatron bespielt. Genau mittendrin in dem, was die Veranstalter ein "Event-Dreieck" nennen, liegt der Coubertinplatz. Der für die Parkerschließung zentrale Platz wird denn auch aus Sicherheitsgründen vor und während der Live-Auftritte von immerhin rund 70 Bands geschlossen. So versteht man das im eigens aufgelegten Sicherheitskonzept, so hat es der Auflagenbescheid der Genehmigungsbehörde auch festgehalten. An den Veranstaltungstagen wird das Areal generell von 10 Uhr an geschlossen, geöffnet wird es erst wieder, wenn die letzte Band von der Bühne abgegangen ist - also etwa gegen 23.30 Uhr. Nur in den Zwischenzeiten ist der Platz wieder offen. Nur Frühjogger und Nachtschwärmer bekommen also ihre Chance.

Die Olympiapark München GmbH und die Konzert-Veranstalter wollen jedoch auf Anlieger wie Besucher Rücksicht nehmen. Man wolle, heißt es in einer Ankündigung, "sensibel" mit Personengruppen umgehen, die kein Ticket für das Konzert besitzen. Offensichtlich als solchen erkennbaren Joggern, Touristen und anderen Parkgästen wird also das Durchqueren des Coubertinplatzes erlaubt, falls die ausgewiesene Umleitungsstrecke eine zu große Belastung für sie darstellen könnte. Auch sie aber müssen, wie es das Sicherheitskonzept vorsieht, auf gefährliche Gegenstände wie etwa Glasflaschen durchsucht werden. Falls sie das nicht wollen, bleibt ihnen nur die umständliche Umleitungsstrecke.

Was die Hausherren nicht ausdrücklich sagen, was aber im Hinblick auf künftige Veranstaltungen wie etwa den beliebten Sommernachtstraum gelten dürfte: Sobald sich Hinweise verdichten sollten, dass sich Konzert-Kiebitze ohne Karte im Joggergewand ein kostenloses Konzertvergnügen verschaffen wollen, dürfte es mit der Duldung der Transit-Touristen schnell wieder ein Ende haben.

© SZ vom 30.05.2015 / tek - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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