Oktoberfest:Schlafende Frau wird auf der Wiesn zwei Mal missbraucht

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Ein pöbelnder Mann muss bis zum Ende der Wiesn in Polizeigewahrsam bleiben und Masskrugschlägereien nehmen zu. Meldungen aus dem Polizeibericht.

Schlafende Frau zwei Mal missbraucht

Eine 35 Jahre alte Frau ist im Schlaf missbraucht worden - wie sich nun herausstellte sogar zweimal. Die Touristin hatte sich betrunken auf eine Bank unterhalb der Bavaria gesetzt und war eingenickt. Wie die Polizei bereits am Mittwoch mitteilte, nutzte ein 38-Jähriger Mann das aus, nahm eine Hand der Frau und steckte sie sich in den Schritt seiner geöffneten Lederhose. Polizisten konnten den Mann festnehmen.

Wie sich nun bei den Ermittlungen herausstellte, war die Frau offenbar bereits zuvor Opfer eines sexuellen Übergriffs geworden. Ein 19-jähriger Mann hat die Frau ebenfalls missbraucht. Gegen beide Männer läuft ein Strafverfahren wegen sexuellen Missbrauchs von Widerstandsunfähigen.

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Randalierer muss bis Wiesn-Ende in Gewahrsam

Ein 20-Jähriger Mann ist am Mittwochabend aufgefallen, weil er in der Nähe des Eingangs zum Oktoberfest, am Brausebad, herumgepöbelt hat. Einem Mann gab er eine Ohrfeige, auf andere Menschen wollte er gerade losgehen, als er von der Polizei gestoppt wurde. Die Beamten nahmen den 20-Jährigen in Gewahrsam - und stellten fest, dass er sich einige Tage zuvor bereits ähnlich aufgeführt hatte und bei einem Taschendiebstahl erwischt worden war. Zum Schutz der Allgemeinheit, so heißt es im Polizeibericht, muss der Mann nun bis zum Ende des Oktoberfests in Gewahrsam bleiben.

Mehr Masskrugschlägereien

Schlägereien mit und ohne Masskrug und sogar der Einsatz von Pfefferspray haben am Mittwoch die Polizei beschäftigt. Beim gravierendsten Vorfall wurde gegen 19.40 Uhr im Hofbräuzelt einem 22-Jährigen aus Nordrhein-Westfalen das Ohr durch einen auf seinem Kopf zersplitternden Masskrug fast vollständig abgetrennt. Der junge Mann hatte zuvor eine 25-jährige Brasilianerin sexuell belästigt, deren 23-jähriger Begleiter hatte daraufhin zugeschlagen.

Völlig daneben ging der Verbrüderungsversuch eines 47-jährigen Italieners aus Varzo mit einem 21-jährigen Deutschen. Als der Münchner das Freundschaftsangebot ausschlug, schlug der Italiener mit dem Masskrug zu. Nach Einschätzung der Polizei ist die Zahl der Masskrugschlägereien in diesem Jahr wieder gestiegen. Beim Streit um einen Tisch in der Bräurosl wurden elf Gäste durch Pfefferspray verletzt.

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Bereits am Dienstag war den Taschendiebstahlfahndern ein verdächtiger Mann aufgefallen, der immer wieder zwischen Hauptbahnhof und Theresienwiese pendelte. Eine Straftat konnten die Beamten jedoch noch nicht feststellen. Am Mittwochabend aber geriet der Mann wieder in den Fokus der Bundespolizisten. Dabei stellten sie fest, dass er sich in der U4 in Richtung Hauptbahnhof zwischen den Reisenden einer Frau näherte und dabei an seinem entblößten Geschlechtsteil manipulierte.

Kurz darauf drehte er sich jedoch zu einer weiteren Frau um, bei der es sich zu seinem Pech um eine zivile Fahnderin der Bundespolizei handelte. Die Beamtin nahm den 36-Jährigen zusammen mit ihren Kollegen umgehend fest. Nach einem Fluchtversuch legten die Beamten dem Mann Handschellen an.

Aufwärtstrend vor der Wiesn-Bilanz

Nach einer durchwachsenen Halbzeit-Bilanz des Oktoberfestes zeichnet sich vor dem Abschlusswochenende eine Verbesserung ab. "Wir sehen, dass die zweite Woche stärker ist als die erste", sagte Wiesn-Chef und Bürgermeister Josef Schmid (CSU) auf Anfrage in München. Das habe er auch von Händlern gehört.

Zum Abschluss des Volksfests am Sonntag wird die Bilanz der Wiesn 2015 bekanntgegeben. Der Anstieg in der zweiten Woche sei allerdings ein "normaler Trend", sagte Schmid. Aber eines scheint schon sicher: "Es wird wohl keine Rekord-Wiesn werden."

Bis zur Halbzeit am vergangenen Wochenende hatten rund drei Millionen Menschen das Oktoberfest besucht, wie die Veranstalter am Sonntag mitgeteilt hatten. Das waren rund 300 000 Gäste weniger als im Vorjahr. Eine der Hauptursachen für den Besucherrückgang sahen die Veranstalter im kühlen, regnerischen Wetter.

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