Obermenzing:Schluss mit dem Sportplatz-Verdruss

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Hockeyspieler und Fußballer nehmen den neuen Kunstrasen an der Meyerbeerstraße früher als geplant in Besitz

Von Jutta Czeguhn, Obermenzing

Nun konnte der neue Fußballkunstrasen also doch einen Monat früher als geplant bespielt werden. Seit Anfang Mai können die Fußballer und die Hockey-Spieler die sanierten Plätze auf der Bezirkssportanlage an der Meyerbeerstraße nutzen. Beim SV Waldeck Obermenzing ist man deshalb sehr zufrieden und möchte die Verwerfungen mit der Stadt, die es wegen Verzögerung bei der Sanierung der beiden Kunstrasenfelder noch vor kurzer Zeit gegeben hat, endgültig hinter sich lassen. Sich also vielmehr auf die sportliche Zukunft des Vereins und die anstehenden Aufgaben konzentrieren, wie es der erste Vorsitzende, Herbert Brüser, elegant ausdrückt.

In den zurückliegenden Monaten allerdings war man bei den Sportvereinen, welche die Anlage nutzen, nicht immer so gut zu sprechen auf die Stadt, respektive das städtische Sportamt. So fühlte man sich bei den beiden Fußballvereinen, dem SV Waldeck Obermenzing, Herakles SV München 1984 sowie beim Turn- und Sportclub Obermenzing, über die Bauverzögerungen nicht rechtzeitig und angemessen informiert. Der Trainings- und Spielbetrieb war erheblich beeinträchtigt, die Vereine mussten viel Geld für die Anmietung von Fremdplätzen ausgeben. Das erzeugte Frust und Verdruss, mit dem sich dann wiederum der Stadtrat zu befassen hatte, weil die Verärgerung über Anfragen und Anträge ins Gremium hineingetragen wurde. Die Vorstöße kamen von der Fraktion Freiheitsrechte, Transparenz und Bürgerbeteiligung (FDP - Hut - Piraten) beziehungsweise der SPD-Fraktion. Die Sozialdemokraten etwa hatten gefordert, dass das Sportamt die Betroffenen über die künftige Nutzung der Bezirkssportanlage informieren soll.

Stadtschulrat Rainer Schweppe hat mittlerweile beiden Fraktionen über das städtische Mitteilungsblatt "Rathaus-Umschau" geantwortet. Dabei geht er noch einmal auf die Verzögerungen im Baufortschritt ein. Start für die Bauarbeiten hätte eigentlich Mitte September 2015 sein sollen, doch habe sich dieser Termin durch den krankheitsbedingten Ausfall des Bauleiters der beauftragten Sportplatz-Baufirma um zwei Wochen verzögert. Zum Vorwurf, die Vereine seien nicht ausreichend darüber informiert worden, erklärt er: "Das Sportamt hielt es weder für angemessen noch für zielführend, vor dem nicht abschließend geklärten weiteren Vorgehen und der problematischen Situation zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer mit vagen Äußerungen an die Vereine heranzutreten."

Als es dann tatsächlich losgegangen war, beobachteten die Vereine, dass es im vierten Quartal 2015 trotz guter Witterung und milder Temperaturen bei den Arbeiten an den Kunstrasenflächen kaum voranging. Auch diese "nicht absehbaren und nicht abgestimmten Arbeitsunterbrechungen" erklärt Rainer Schweppe mit dem Ausfall der Bauleitung. Doch seien die Vereine seitens des städtischen Baureferats von Anfang an darauf hingewiesen worden, dass es "aus fachlich-bautechnischen Gründen über den Winter zu mehrwöchigen Pausen bei den Bauarbeiten kommen wird". Grundsätzlich bedauert er aber, dass es bei den Sportvereinen zu Irritationen gekommen sei.

Was nun die Nutzung der sanierten Bezirkssportanlage angeht, teilt Schweppe mit, dass für die beiden Fußballvereine jeweils Änderungen in den Trainingszeiten am Mittwoch und am Freitag "in geringem Maße" vorgenommen worden seien. Der SV Waldeck hatte auf diese Anpassung gedrungen, und im Dezember 2015 hatte dann der damalige Leiter des Sportamts, Thomas Urban, nach Prüfung des Sachverhalts entschieden, diesem Wunsch auch zu entsprechen. Er war zu dem Schluss gekommen, dass die berechnete durchschnittliche Trainingszeit für die sechs Mannschaften beim Herakles SV deutlich höher liege als beim SV Waldeck, der immerhin 24 Mannschaften zum Trainingsbetrieb angemeldet hat.

© SZ vom 06.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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