Wenn Kinder ein Elternteil oder Geschwister verlieren, bricht für sie eine Welt zusammen. Der schreckliche Amoklauf am Olympia Einkaufszentrum in Moosach hat gerade Münchner Kinder und Familien zu Betroffenen gemacht. Wenn nach dem Schock dann die Trauer kommt, können ehrenamtliche Trauerbegleiter helfen, die schwere Zeit zu bewältigen. Deshalb bildet die Hilfsorganisation Die Johanniter von September an neue Trauerbegleiter aus. "Für Kinder ist es enorm wichtig, dass sie Zeit und Raum für ihre Trauer bekommen", erklärt Diakon Tobias Rilling von den Johannitern. "Häufig trauen sie sich nicht zu trauern, um Mutter, Vater oder Geschwister zu schonen."
Zunächst erhalten die ehrenamtlichen Trauerbegleiter eine Schulung, die sich über drei Wochenenden erstreckt. Danach leiten sie im Team alle zwei Wochen eine Gruppenstunde, in denen die Kinder selbst entscheiden, wie sie trauern. "Durch Kreativität und Kunst, durch Aktivität oder durch Stille", so Rilling. Die Johanniter begleiten auch die Ehrenamtlichen. Regelmäßige Supervision und der Austausch mit anderen Trauerbegleitern unterstützen die Freiwilligen bei ihrer Arbeit. Für die demnächst beginnende Seminarreihe sind noch Plätze frei. Die drei Blöcke der Ausbildung für die ehrenamtlichen Trauerbegleiter finden nach einem Vorgespräch jeweils von Freitag bis Sonntag, 9. September bis 11. September, 7. Oktober bis 9. Oktober und 4. November bis 6. November statt. Veranstaltungsort ist das neue Lacrima-Trauerzentrum der Johanniter, Perlacher Straße 21. Hier wurden in diesem Jahr spezielle Räume geschaffen, die auf die Bedürfnisse von trauernden Kindern ausgerichtet sind. Weitere Informationen gibt es im Internet unter der Adresse www.johanniter-lacrima.de oder unter der Telefonnummer 124 73 44 11.