Obergiesing:Die Tela im Bücherregal

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Crowdfunding-Aktion für neuen Bildband gestartet

Aus dem Vollen schöpfen zu können, das ist der Traum jedes Ausstellungsmachers. Andererseits gesellt sich zur Qual der Wahl oftmals ein anderes, ein nagendes Gefühl: Wäre es nicht schön, könnte man alle seine Schätze zeigen? So ähnlich muss es wohl der Gruppe um die Historikerin Ilona Schwiermann gegangen sein: Ausgehend von der derzeit laufenden Ausstellung "Unsere Tela" soll ein begleitender Bildband zur Stadtteilgeschichte Giesings erscheinen. Im Mittelpunkt steht naheliegenderweise die Tegernseer Landstraße zwischen Ostfriedhof und Sechzger-Stadion; das Buch, so die Intention der Macher, soll Stadtgeschichte pflegen und Neuzugezogenen Wissen über "ihr Viertel" vermitteln.

Aufgrund einer großangelegten Baustelle entlang der Tegernseer Landstraße - liebevoll "Tela" genannt - wurde vor einem Jahr das Geschichtsprojekt "Unsere Tela" ins Leben gerufen. Aus Fotografien und Geschichten der Bewohner Giesings rekonstruierte das Projektteam, bestehend aus Ilona Schwiermann (Historikerin), Florian Schanz (Grafik-Designer), Ulrike Grammel (Archivarin), Astrid Riedler-Pohlers (Historikerin) und Alice Mikyna (Fotografin) die Geschichte der Tela und führte die Ergebnisse in einer Ausstellung zusammen. Unter anderem werden die Besiedelung des Stadtgebietes, der legendäre Giesinger Faschingsumzug und die Münchner Stadtbibliothek gezeigt. Allerdings sei, wie es in einer Mitteilung des Projektteams heißt, aus Platzgründen nur ein Bruchteil der 600 Fotografien und 34 Zeitzeugenberichte zu sehen. Deshalb plane man die Veröffentlichung eines Buches, um ausführlicher auf Häusergeschichten entlang der Tela oder die historischen Rahmenbedingungen der Stadtentwicklung eingehen zu können. Gemeint sind damit zum Beispiel die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, der Durchbruch der Martin-Luther-Straße oder der Bau des Mittleren Rings.

Die Momentaufnahme zeigt das Haus Zehentbauernstraße 1 im Jahre 1912. Auch heute schaut es noch so aus. (Foto: privat)

Die Produktionskosten des Buches von 7000 Euro möchte das Projektteam über Crowdfunding finanzieren. Unterstützen kann man das Projekt über die Homepage www.startnext.com/telagiesing bis 10. Oktober.

Die Ausstellung "Unsere Tela" ist noch bis 15. September in den Gängen der Münchner Volkshochschule, Stadtbereichszentrum Ost, an der Severinstraße 6 zu sehen. Der Eintritt ist frei.

© SZ vom 20.08.2016 / gru - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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