Obergiesing:"Das sind fast schon Berliner Verhältnisse"

Häufen sich linke Randale und Sachbeschädigungen in Obergiesing? Diese Frage konnte Helmut Biermeier, Leiter des Sachbereichs Verbrechensbekämpfung der Polizeiinspektion 23, bei einem Auftritt im Bezirksausschuss Obergiesing-Fasangarten mit Ja beantworten. In ganz München gebe es fünf linksextreme Gruppierungen mit insgesamt etwa 500 Personen, von denen rund 100 als potenziell gewaltbereit einzustufen seien. Zwischen Januar und März hätten sich in Giesing vier Delikte ereignet, wobei es sich um schweren Landfriedensbruch oder Sachbeschädigung handelte.

Am 24. Oktober schon hätten zehn schwarz vermummte Personen auf der Straße vor dem Woolworth Reifen angezündet, Schaufenster eingeschlagen und Wände mit linken Parolen beschmiert. Der Sachschaden habe sich auf 8000 Euro belaufen. Im Januar sei es zu einem ähnlichen Vorfall gekommen, im Februar wieder. "Die Einschläge werden immer dichter", so der Experte der Polizei. "Das sind fast schon Berliner Verhältnisse und das wollen wir nicht", sagte Biermeier. Die Polizei aber habe reagiert und setze nun nicht nur mehr Streifenpolizisten ein, sondern zur Prävention verstärkt zivile Kräfte, dafür habe man aus dem Präsidium Verstärkung bekommen. Seitdem habe sich die Lage auch bereits verbessert - wenngleich es weiter eher Zufall wäre, einen Sprayer auf frischer Tat zu ertappen.

© SZ vom 08.06.2018 / re - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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