Oberföhring:Eltern fordern Planungssicherheit

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Personalnotstand der städtischen Kinderbetreuung schwer zu lindern

Von Julian Raff, Oberföhring

Für das Eingeständnis, seine Behörde habe den Personalnotstand im Haus für Kinder an der Else-Lasker-Schüler-Straße "sicher nicht optimal" gehandhabt, erhielt Jürgen Marek vom Referat für Bildung und Sport (RBS) auf der jüngsten Sondersitzung der Bogenhauser Bezirksausschuss-Mitglieder (BA 13) ausnahmsweise Applaus. Ansonsten sah sich das RBS, wie schon in der Diskussion um die Kita- und Schulplanung im Prinz-Eugen-Park, harscher Kritik gegenüber. Die Tagesstätte hatte Ende Januar wegen eines Streptokokken-Ausbruchs vorübergehend, aber ohne adäquaten Ersatz schließen müssen. Betroffene Eltern forderten in der Sitzung per Plakat unter anderem "Planungssicherheit für unsere Kinder und Arbeitgeber".

Stattdessen seien sowohl der permanente Personalnotstand als auch der akute Notfall nach dem Motto behandelt worden: "1000 Mal beschwert, 1000 Mal ist nichts passiert" - so zu lesen auf einem anderen Plakat. Anders als es Bürgermeisterin Christine Strobl (SPD) später auf Anfrage schriftlich dargestellt hatte, wurde die Schließung den Eltern nicht telefonisch mitgeteilt. Vielmehr standen sie am Dienstag, 30. Januar, vor verschlossenen Türen und informierten sich schließlich gegenseitig per Whatsapp. Zudem wurden die Kita-Beiträge offenbar nicht allen Eltern, die beim Notbetrieb während der Ausfalltage leer ausgegangen waren, vollständig zurückerstattet.

Personalnot hatte schon lange vor dem Krankheitsausbruch von Herbst 2017 an zu reduzierten Öffnungszeiten und einer nur 80-prozentigen Belegung geführt. Laut der BA-Kinderbeauftragten Petra Cockrell (CSU) sind derzeit vier Stellen im Haus offen. Wie Eltern im BA kritisierten, habe dabei das RBS ihnen gegenüber versucht, Ersatzbesetzungen als neue Stellen zu präsentieren.

Anders als es die aufgebrachten Eltern forderten, könne das RBS den generellen Personalnotstand nicht durch finanzielle Anreize bekämpfen, so Marek. Man sei da leider an überregionale Tarife gebunden. Einen anderen Weg für den gesamten 13. Stadtbezirk schlug Peter Reinhardt (CSU) vor. Das Referat könnte sich demnach wenigstens bei Gewofag und GWG um vergünstigte Personalwohnungen im Neubaugebiet Prinz-Eugen-Park bemühen.

© SZ vom 13.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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