Oberföhring:"Dreck in der Lunge"

Nachbarn des Prinz-Eugen-Parks leiden unter Staub der Baustelle

Es staubt. Seit Arbeiter die Baugruben für die neuen Häuser im Prinz-Eugen-Park ausheben, in denen einmal 4000 Menschen wohnen sollen, haben die Nachbarn in Oberföhring mit dem Staub zu kämpfen, der Baustellen für gewöhnlich einhüllt. Er rieselt auf die Autos, tropft mit dem Regen von den Bäumen, bedeckt die Cosimastraße, vor allem Richtung Nordosten, wo der Wind ihn hin weht. Seit Juli gehe das so, sagte eine Anwohnerin in der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses (BA) Bogenhausen. "Im August hatte ich dann Zeit, mal vier Stunden rumzutelefonieren", um bei städtischen Behörden Beistand zu suchen. Der Erfolg allerdings sei sehr überschaubar gewesen, berichtete die Frau, die seit 16 Jahren an der Ecke Lohengrin- und Cosimastraße wohnt und nach eigenen Angaben für viele Anwohner spricht. Für einen einzigen Tag sei ein einziges Reinigungsfahrzeug gekommen - "ein Witz". Mit kleinen Bürsten lasse sich der Dreck nicht von den Baggern schrubben, der Kies, der von den Lastwagen falle, liege noch 200 Meter von der Baustelle entfernt herum. Der Regen im September habe die Lage zwar verbessert, "aber inzwischen haben wir schon wieder etliche Wochen Dreck in der Lunge".

Der Bezirksausschuss forderte von der Stadt wie auch schon früher eine Reifenwaschanlage für Lastwagen an den Baustellenausfahrten. Wenn nötig, müssten Straße und Baufahrzeuge außerdem täglich gereinigt werden. Und schließlich wollen die Stadtviertelvertreter einen Blick auf die einschlägigen Passagen aus den Baugenehmigungen werfen.

© SZ vom 10.10.2017 / ust - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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