Nymphenburg:Sichere Linie

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Beschützt: Direkt vor der Schule wird der Zebrastreifen aufgemalt. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Die Margarethe-Danzi-Grundschule erhält den lange geforderten Zebrastreifen vor dem Eingang. Außerdem soll eine Buswartezone für das benachbarte Förderzentrum das Verkehrschaos verringern

Von Sonja Niesmann, Nymphenburg

Ein Zebrastreifen vor der Margarethe-Danzi-Grundschule wird künftig das Queren für mehr als 400 Schulkinder sicherer machen. Zudem soll die Parkbucht vor der Schule in eine Buswartezone umgewandelt werden. Anstatt in zweiter Reihe auf der Straße zu stehen, sollen dort am Morgen die Zubringer-Busse für die benachbarte Mathilde-Eller-Schule warten, bis sie die Kinder ausladen können. Das ist das Ergebnis eines Ortstermins, zu dem sich kürzlich Vertreter des Kreisverwaltungsreferates (KVR), des Bildungsreferats, der beiden Schulen, des Elternbeirates, des Bezirksausschusses (BA) Neuhausen-Nymphenburg und der Neuhauser Polizeiinspektion getroffen haben.

Die Situation an der Margarethe-Danzi-Straße vor Unterrichtsbeginn ist nach Ansicht vieler Eltern inzwischen untragbar. Zwar handelt es sich um eine Straße ohne jeden Durchgangsverkehr, doch allein die zahlreichen Mütter und Väter, die ihre Sprösslinge mit dem Auto herbeichauffieren, verursachten in den vergangenen Jahren schon erheblichen Betrieb. Mit der Eröffnung des Mathilde-Eller-Förderzentrums in diesem Herbst verschärfte sich die Situation: 22 Kleinbusse bringen die geistig behinderten Kinder aus der ganzen Stadt nach Nymphenburg. Mit acht Kleinbussen ist die separate Anfahrtszone jedoch voll, die restlichen Busse stauen sich in zweiter Reihe auf der Fahrbahn, bis sie in die Anfahrtszone einfädeln können.

Mitten durch all diese dann aufrückenden, auf dem Gehsteig oder direkt vor dem Schuleingang haltenden, rangierenden, wendenden und sich manchmal gegenseitig blockierenden Kleintransporter und Eltern-Taxis müssen sich die Kinder schlängeln, oft sind sie hinter den Fahrzeugen gar nicht zu sehen. Es gibt nur einen sogenannten Verkehrshelferübergang mit schwer erkennbarer Markierung - bloß steht schon seit einem Jahr kein Verkehrshelfer, also Schülerlotse, mehr dort.

Einen Zebrastreifen hat das KVR bisher abgelehnt, mit Hinweis auf die Tempo-30-Zone. Nun geht es doch, voraussichtlich aber erst im Frühjahr 2017, weil "während der Frostperiode" die nötigen Arbeiten nicht zu machen seien. Beide Rektorinnen begrüßen die versprochenen Maßnahmen sehr. "Ich bin hoffnungsvoll, dass die Situation sich nun bedeutend entspannt", sagt Ulrike Stöger vom Förderzentrum. Das KVR will zudem prüfen lassen, ob vor dem Eingangsbereich der Grundschule Poller oder Pfosten installiert werden können, die das Halten oder Wenden verhindern.

Eine, eigentlich zwei weitere Möglichkeiten, den Bringverkehr zur Mathilde-Eller-Schule zu entzerren, will das KVR bei deren Träger, der Regierung von Oberbayern, ausloten. Bisher nimmt das Personal des Förderzentrums die Kinder nicht vor Schlag 7.45 Uhr in Empfang. Die Busfahrer aber können ihre Ankunftszeit schwer auf die Minute timen, manche rollen - zeigte sich beim Ortstermin - sogar schon um 7.20 Uhr an. Der Rückstau ließe sich verhindern, wenn die Kinder schon von 7.30 Uhr an aussteigen dürften - oder alternativ, wenn der Unterricht an der Mathilde-Eller-Schule erst um 8.30 Uhr begänne.

Zur Sprache kamen bei der Begehung auch zwei künftige Gefahrenquellen: die Baustelle des Sportvereins ESV und die zweite S-Bahn-Stammstrecke. Der ESV wird von nächsten Frühjahr an eine Vierfach-Halle auf seinem Gelände anbauen. Ein ESV-Vertreter erklärte dazu, das Konzept sehe vor, zwischen 7.15 und 8 Uhr keine Baustellenfahrzeuge durch die Margarethe-Danzi-Straße fahren zu lassen.

Im Vergleich zum Hallen-Neubau, der nur etwa ein Jahr in Anspruch nehmen wird, hat der S-Bahn-Ausbau ein ganz anderes Kaliber. Laut Planfeststellung werden die Lkw über die Rosa-Bavarese- und die Margarethe-Danzi-Straße an- und abfahren, und zwischen der Grundschule und dem ESV-Gebäude sowie auf der anderen Seite entlang der Förderschule den Weg am Bahndamm, parallel zu den Gleisen, ansteuern. Ihre Kinder von Lastern umzingelt - für viele Eltern im Neubaugebiet Nymphenburg-Süd eine albtraumhafte Vorstellung.

Das KVR kündigt nun an, es werde im Kurvenbereich von Rosa-Bavarese- und Margarethe-Danzi-Straße ebenfalls einen Zebrastreifen einrichten. Damit werde die Situation für Fußgänger, auch für Schülerinnen und Schüler, "deutlich verbessert".

© SZ vom 02.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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