Nymphenburg:Sanierungsfall

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Pläne, das Tramhäuschen am Romanplatz zu retten, kommen in Nymphenburg gut an

Von Sonja Niesmann, Nymphenburg

Eines freut die Mitglieder des Bezirksausschusses Neuhausen-Nymphenburg uneingeschränkt: dass sich das Preisgericht im Architektenwettbewerb für die Umgestaltung des Romanplatzes für den Erhalt des Tramhäuschens ausgesprochen hat. In den vergangenen Jahren hat das Gremium mehrere Anläufe unternommen, das kleine Gebäude jungen Musikern als Probenraum zu öffnen. Die Idee kam von der Band Naked Superhero, einem musikalischen Gewächs aus dem Viertel. Stadtwerke (SWM) und Verkehrsgesellschaft lehnten den Vorschlag mehrmals ab, zuletzt mit dem Argument, das Stationshäuschen sei in äußerst schlechtem Zustand. "Es ist in der Tat sanierungsbedürftig", bestätigte eine SWM-Vertreterin dem BA in dessen jüngster Sitzung, dennoch habe die Jury einstimmig empfohlen, es in die Planung einzubeziehen.

Anderes dagegen am Siegerentwurf gefiel den Stadtviertelpolitikern weniger, etwa, dass ein Abbiegen vom Platz in die Romanstraße nicht mehr möglich sein soll. Für den Autoverkehr sind auf der Ostseite des Platzes nur noch zwei Spuren vorgesehen; die dritte, die bisherige Abbiegespur, wird als Lieferzone für die Geschäfte und für Bushaltestellen gebraucht. Bisher halten die Busse Richtung Obermenzing in der Platzmitte, doch dort wird ein drittes Trambahngleis gebaut. Seine Bedenken zu verschiedenen Punkten will der BA schon jetzt offiziell festhalten - auch wenn er in den vielen noch folgenden Planungsschritten noch oft und zu vielen Details um seine Meinung gefragt werden wird. Maike Brandmayer (SPD) missfiel überdies die Baumart, die ausgesucht wurde, um den Romanplatz und vor allem die Haltestellen grüner zu machen: "Säulenpappeln! Die sind doch hässlich wie die Nacht finster." An Säulenpappeln aber, stellte die SWM-Vertreterin klar, sei nicht zu rütteln.

Die Umgestaltung soll den Romanplatz attraktiver, grüner, auch weniger gefährlich für Fußgänger machen, ohne aber seine Funktion als Verkehrsdrehscheibe einzuschränken. Außer dem Bau eines dritten Tramgleises sind auch größere und künftig überdachte Bahnsteige vorgesehen, damit die Linien 16 und 17 mit längeren Wagen fahren können. Bis spätestens 2018 muss laut Münchner Verkehrsgesellschaft der Baubeginn erfolgen, weil dann ohnehin die Tramgleise am Platz erneuert werden müssen. In einem weiteren Schritt sind auch Verschönerungen auf privaten Flächen geplant - zum Beispiel ein möglichst einheitlicher Bodenbelag. Diese hängen aber von der Mitwirkung der Eigentümer ab.

© SZ vom 03.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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