Nymphenburg:Mit Staus ist zu rechnen

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Für Autofahrer, aber auch für Linienbusse wird Nymphenburg im Jahr 2019 zum Nadelöhr. Schon jetzt kommt es an der Kreuzung Menzinger Straße/Wintrichring zu Verkehrsbehinderungen wegen Bauarbeiten

Von Sonja Niesmann, Nymphenburg

Nach der Baustelle ist vor der Baustelle. An der Menzinger Straße sind die Stadtwerke München mit ihren Leitungsarbeiten fertig, die unfreiwillige Staupausen von bis zu einer halben Stunde hervorriefen. Doch ohne Einschränkungen rollte der Verkehr nur für wenige Tage, dann begannen umfangreiche Arbeiten an der Kreuzung Menzinger Straße/Wintrichring, sie sollen knapp zwei Jahre dauern. Den Autofahrern bleibt stadtauswärts daher nur eine Spur, die zweite ist ausschließlich für Rechtsabbieger. Stadtauswärts abbiegen vom Wintrichring in Richtung Botanischer Garten ist derzeit nicht möglich. In den Sommerferien werden zudem die Fahrbahnen zwischen Wintrichring und Amalienburgstraße saniert. Die Fahrbahnen zwischen der Dall'Armi-Straße und dem Wintrichring sind dann 2019 an der Reihe.

Für Autofahrer, aber auch für Linienbusse wird Nymphenburg im Jahr 2019 zum Nadelöhr werden. Nicht weit von der Kreuzung entfernt, am Romanplatz, sind große Umbauten an Gleisen und Haltestellen vorgesehen. Und nur etwa einen Kilometer westlich des Romanplatzes liegt die dritte Großbaustelle: An der Laimer Unterführung fängt 2019 das große Graben für einen dritten Tunnel an; vorbereitende Arbeiten finden bereits in diesem Jahr statt. Wer gesehen hat, welche Staus im Jahr 2014 allein die Erneuerung der Gleistrasse der Linie 17 an der Menzinger Straße ausgelöst hat - am Romanplatz ging zeitweise überhaupt nichts mehr vorwärts -, kann sich ausmalen, was allen blüht, die Nymphenburg nicht großräumig umfahren können. Und jenen, die dort wohnen.

Künftig queren die Fußgänger an der Kreuzung Menzinger Straße/Wintrichring oberirdisch. (Foto: Florian Peljak)

Fast 40 000 Fahrzeuge passieren täglich den Wintrichring, der den Münchner Westen mit dem Norden verbindet, die Menzinger Straße ist der Zubringer zur Stuttgarter Autobahn. Fußgänger konnten diese weitläufige Kreuzung bislang nicht oberirdisch queren, sie waren gezwungen, in eine Unterführung von beträchtlichen Ausmaßen abzutauchen. Für Rollstuhlfahrer war das gar nicht zu bewältigen, für gehbehinderte Menschen und Eltern mit Kinderwagen beschwerlich. Doch das ändert sich, an der Oberfläche werden mit Fußgängerampeln geregelte Übergänge angelegt. Vier von sechs Treppenabgängen werden abgebrochen, die Unterführung wird größtenteils zugeschüttet. Nur auf der Westseite, an der Menzinger Straße, werden zwei Abgänge für eine unterirdische Verbindung bleiben. Im Zuge dieser Arbeiten wird auch der Radweg, der stadtauswärts abrupt an der Savoyenstraße endet, was die Radler auf die Fahrbahn zwingt, bis zur Kreuzung gezogen. Um die Kinder der Maria-Ward-Grundschule während der Arbeiten an der Kreuzung sicher durch diese Landschaft von weiß-roten Absperrgittern über die Straße zu leiten, soll dort ein Schülerlotse postiert werden; das Geld hat die Stadt bereits bewilligt.

Ursprünglich waren diese Arbeiten für das Jahr 2017/2018 angesetzt. Um aber den Verkehrsfluss nicht länger als nötig zu beeinflussen, änderte das Baureferat seinen Terminplan und verschob die Großbaustelle um ein Jahr, in den Windschatten der Arbeiten am Romanplatz, die sich von 2018 auf 2019 verschoben haben. Wenn also der Romanplatz zur Baustelle wird, soll stadtauswärts wenigstens ab der Kreuzung Wintrichring/Menzinger Straße der Verkehr wieder rollen. Stadteinwärts kann man großräumig ausweichen, über den Wintrichring und die Dachauer Straße zum Mittleren Ring / Landshuter Allee und zum Leonrodplatz. Es sei auf jeden Fall, warnt das Baureferat, während der gesamten Bauzeit "mit Verkehrsbehinderungen und Staus zu rechnen".

An der Kreuzung Menzinger Straße/Wintrichring wird die große Unterführung zugeschüttet. (Foto: Florian Peljak)

Die Stadtrats-CSU forderte kürzlich, an der Menzinger Straße während der Bauzeit eine Straßenbahnspur stadtauswärts zwischen Dall'Armi-Straße und Wintrichring für Autofahrer freizugeben. Die Stadträte haben dies allerdings abgelehnt. Ob das die Situation entschärfen würde, ist fraglich. Denn auch nach der Kreuzung, stadtauswärts gesehen, ist noch eine kurze Strecke einspurig, und weil dort die Tramhaltestelle im Weg liegt, müssten Autofahrer also gleich wieder einfädeln.

Im heißen Jahr 2019 aber, wenn die Münchner Verkehrsgesellschaft wegen des Romanplatz-Umbaus die Trambahnen durch Busse ersetzen wird, könnten die Gleise an der Menzinger Straße vor der Kreuzung als zweite Fahrbahn genutzt werden, teil MVG-Sprecher Matthias Korte mit.

© SZ vom 04.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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