Nymphenburg:Gefährlicher Weg zur Tram

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Stadt lehnt Zebrastreifen oder Ampel am Romanplatz ab

Von Sonja Niesmann, Nymphenburg

Um in die Tram 12 einzusteigen, die am Romanplatz ihre Endstation hat, müssen Fußgänger die Romanstraße queren. Dabei kommt es hier, an der Einmündung der Straße in den Platz, nicht selten zu gefährlichen Situationen: Rechtsabbiegende Autofahrer nehmen nicht die gebotene Rücksicht auf die Fußgänger, Fußgänger in Eile achten manchmal nicht auf Autos. Der örtliche Seniorenbeirat hat deshalb gefordert, diese Stelle endlich sicherer für Fußgänger zu gestalten. Es ist nicht der erste Vorstoß - schon im Jahr 2002 und dann noch einmal 2011 hatte auch der Neuhauser Bezirksausschuss (BA) darauf gedrängt.

Damals hatte das Kreisverwaltungsreferat (KVR) eingeräumt, die Bedingungen seien nicht "optimal"; abbiegende Autofahrer könnten "aufgrund der lang gezogenen Kurve und der überbreiten Straße" fälschlich den Eindruck gewinnen, sie hätten hier Vorrang. "Daran würde sich aber auch durch einen Zebrastreifen nicht viel ändern", hieß es weiter. Ein Zebrastreifen komme allein deshalb nicht in Betracht, weil er den Richtlinien zufolge nicht in unmittelbarer Nähe einer Ampel liegen dürfe. Etwa 50 Meter entfernt gebe es aber eine Ampel, die aber die Querung des Platzes regelt, nicht die der Romanstraße. Für den abbiegenden Autoverkehr eine eigene Rotphase einzurichten, während derer Fußgänger sicher zur Tram-Insel oder auch weiter zur anderen Straßenseite queren könnten, würde zu einem "enormen Rückstau" führen, argumentierte das KVR. Eine Lösung, die allen gerecht wird, würde eine vollständige bauliche Umgestaltung erfordern. Einen solchen Aufwand rechtfertigten aber die Unfallzahlen nicht: Laut Polizei hat es 2001 und 2001 keinen Unfall an dieser Stelle gegeben.

Auch in ihrer Stellungnahme zum aktuellen Antrag verwies die Behörde darauf, dass es nach Angaben der örtlichen Polizeiinspektion nach wie vor nicht zu Unfällen komme. Ohnehin werde sich die Situation in Zukunft entspannen. Im Zuge der geplanten Tram-Westtangente werde die Kurve hinein in die Romanstraße enger, die abbiegenden Autofahrer also zwangsläufig langsamer. Kristina Frank, CSU-Fraktionssprecherin im BA, nannte die Antwort extrem unbefriedigend: "Das dauert doch zehn, eher 15 Jahre, bis die Westtangente kommt". Und: "Wenn sie überhaupt kommt", das musste aus CSU-Sicht dazugesagt werden. Der BA will deshalb noch einmal bei der Verwaltung nachhaken. Sie gehe eigentlich davon aus, sagte die Vorsitzende Anna Hanusch (Grüne), dass bei der bevorstehenden Umgestaltung des Platzes auch diese kritische Stelle einbezogen werden soll. Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) wird am Romanplatz ein drittes Gleis bauen, die Haltestellen großzügiger anlegen und begrünen und, in einer zweiten Runde, Gehwege und private Flächen neuordnen. Der ganze Platz soll so attraktiver werden.

© SZ vom 02.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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