Neuried:Perspektiven eröffnen

Neurieder Wirtschaft will bei der Integration der Flüchtlinge helfen

Von Julian Raff, Neuried

Wenn Oliver Bär als Vorsitzender des Wirtschaftsclubs Neuried, trotz erfolgreicher Ausbildungsinitiativen, auf ein "bedingt aufregendes 2015" zurückblickt, will er dieses Fazit im Licht der neuen, akuten Herausforderungen verstanden wissen. Der Unternehmensberater brauchte seine gut 150 Zuhörer beim gemeindlichen Wirtschaftsempfang nicht lange um Verständnis dafür bitten, dass er in seiner Ansprache den lokalen Rahmen sprengte, zumindest auf den ersten Blick: Nach dem Motto "ob Deutschland das schaffen kann, hängt von den unzähligen kleinen Neurieds ab", widmete sich Bär ganz der Frage, was die örtliche Wirtschaft zur Integration beitragen könne. Statt Ausnahmen vom Mindestlohn, die er als "falschen Anfang" einer Diskussion sieht, fordert Bär von der Politik kleinteilige Hilfen, wie Steuererleichterungen oder Zuschüsse, vor allem für Betriebe, die Flüchtlinge ausbilden.

Dieser Wunsch ging natürlich auch an die Adresse von Bürgermeister Harald Zipfel (SPD) und der Gemeinde, die heuer zum zweiten Mal die Hälfte der 844 hier gemeldeten Gewerbetreibenden zum Neujahrsempfang geladen hatte. Im Gegenzug zur gemeindlichen Unterstützung schwor Bär die versammelten Unternehmer auf gemeinsame Anstrengungen ein, um möglichst vielen der hier erwarteten 250 Flüchtlingen berufliche Perspektiven zu bieten. Der Wirtschaftsclub sei schließlich "kein Schönwetterverein, sondern fördernder Mitgestalter in der örtlichen Gemeinschaft".

Dass Gemeinde und Unternehmerverband den Nachwuchs nicht aus den Augen verlieren, unterstrich Bürgermeister Zipfel mit der Ehrung von Samuel Hrasky: Der 23-jährige angehende Juniorchef des Bäckerei-Cafés "Vor Ort" blickt im Bäckerhandwerk bereits auf diverse erfolgreich bestrittene Wettbewerbe bis hin zur europäischen Ebene zurück.

© SZ vom 18.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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