Neuried:Kampf ums Trinkwasser

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Die Loisachtaler wollen Neuried die Zufuhr begrenzen

Der Name des Vereins sagt eigentlich alles: "Unser Trinkwasser im Loisachtal" nennen sich die Vorkämpfer für den Erhalt der Schutzzone vor allem in den Gemeinden Farchant und Oberau im Werdenfelser Land. Ihre wichtigste Forderung: Aus dem Loisachtal soll künftig nicht mehr Wasser in die Landeshauptstadt zur Trinkwasserversorgung fließen als bisher - insbesondere nicht nach Neuried, Hohenbrunn, Neubiberg, Ottobrunn und Unterhaching. Diese Gemeinden werden komplett oder zumindest teilweise von den Stadtwerken München (SWM) mit Wasser aus dem Loisachtal versorgt.

Geht es nach dem Garmischer Landratsamt, soll damit spätestens von 2026 an Schluss sein. Die Kommunen müssten sich dann selbst versorgen - wenn sie es können. Genau das aber können Neuried und Neubiberg offenbar nicht: Sie haben sich vom Wasserwirtschaftsamt jetzt bescheinigen lassen, dass sie keine eigene Versorgung aufbauen können. Gegen den Bescheid der Garmischer Behörde hatten Neubiberg und Unterhaching bereits 2016 vorsorglich Klage eingereicht, die Gemeinde Neubiberg damals allerdings noch ohne Begründung - also ohne den Nachweis, dass sie die Trinkwasserversorgung in Eigenregie nicht gewährleisten kann. Das Verwaltungsgericht München gewährte beiden zum Nachweis ihrer Probleme einen Aufschub. Mit dem Wasserwirtschaftsamt im Rücken ist es nun wahrscheinlich, dass jedenfalls Neubiberg die Klage weiterverfolgt.

Auch die Gemeinde Neuried bezieht ihr Wasser von den Stadtwerken und hat mithilfe des Wasserwirtschaftsamts dem Garmischer Landratsamt dargelegt, dass sie sich nicht selbst mit Wasser versorgen kann. Bauamtsleiterin Dagmar Hasler fände dies auch "hanebüchen", fließt doch die Hauptwasserleitung der Stadt München durch den Ort. "Es ist noch nicht entschieden. Aber wir warten darauf, dass uns Garmisch mitteilt, dass wir weiterversorgt werden", sagt Dagmar Hasler.

Den Bürgermeistern in Farchant und Oberau ist es jedenfalls ernst. Sie fürchten, dass ihre Orte in der Entwicklung eingeschränkt werden. "Wir haben die Schutzgebiete, und die bauen Gewerbegebiete", sagte Oberaus Rathauschef Peter Imminger (CSU).

© SZ vom 18.01.2018 / dabo, müh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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