Neuhausen:Mördersuche im Piemont

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Da sind diese Botschaften, Verszeilen aus Leonard Cohens Song "Story of Isaac", die alle paar Jahre - immer auf einer alten Olivetti getippt - bei Corso Bramard per Post eintreffen. Der Ex-Kommissar lebt in seinem Elternhaus in den piemontesischen Alpen. Dorthin hat er sich zurückgezogen, um etwas zu vergessen, dass nicht zu vergessen ist, den Mord an seiner Frau Michelle und das Verschwinden seiner Tochter. Die anonymen Briefe, das weiß Bramard, stammen von einem Serienmörder, der fünf Frauen entführte, ihnen in einem perfiden Ritual Linien in die Haut einritzte und sie verbluten ließ. Das letzte Opfer des Unbekannten war Michelle, die Frau des Kommissars. In der jüngsten dieser Botschaften findet Bramard nun eine Spur, die ihn zum Mörder seiner Frau und zum Entführer seiner Tochter führen könnte. So ist das Setting in Davide Longos Roman "Der Fall Bramard", aus dem der italienische Autor am Montag, 25. April, 19.30 Uhr, im Café Ruffini an der Orffstraße 22 bis 24 lesen wird. Einlass ist von 19 Uhr an. Die Moderation hat Elisabetta Cavani, der Schauspieler Burchard Dabinnus wird die deutsche Übersetzung lesen.

Davide Longo, Jahrgang 1971, zählt zu den interessantesten italienischen Autoren der jüngeren Generation. Der passionierte Bergsteiger, frühere Bademeister, Kellner und Halbprofi im Basketball, arbeitet wie sein schweigsamer Held Bramard inzwischen im Brotberuf als Lehrer an der Turiner Schule für Erzähltechniken, der Scuola Holden. Longo schreibt Prosatexte, Hörspiele und Drehbücher für Kurzfilme. Für seinen Roman "Der Steingänger" erhielt er mehrere Preise, darunter den Premio Grinzane Cavour, den Premio Via Po und den Premio Scritture Giovane. Tickets für die Lesung gibt es im Ruffini unter Telefon 16 11 60 oder per E-Mail ruffini@ruffini.de.

© SZ vom 22.04.2016 / czg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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