Neuhausen:Der nächste bitte

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Das Prinzip des offenen Bücherschranks gilt längst als Erfolg. In Neuhausen gibt's von Frühsommer an auch einen

Von Sonja Niesmann, Neuhausen

Im Frühsommer soll auch Neuhausen-Nymphenburg endlich einen Bücherschrank bekommen; angepeilt ist Ende Juni, der genaue Termin steht noch nicht fest. Seinen Platz findet der Schmökerkasten, aus dem sich jeder frei bedienen kann, aber auch schon Gelesenes hineinstellen darf, an der Straßenbahn-Haltestelle Neuhausen, gegenüber der Einmündung der Ruffinistraße, an dem Bank-Halbkreis hinterm Kiosk. Wer mag, kann sich gleich an Ort und Stelle hinsetzen und in die Lektüre vertiefen oder damit in den Grünwaldpark hinüberwandern.

Es hat geraume Zeit gebraucht, bis der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg sowohl einen geeigneten Standort als auch einen Trägerverein gefunden hat. Schließlich nahm sich Jürgen Jensen, ein Privatmann im Ruhestand, der Sache an, kontaktierte diverse Vereine und fand in "Machwerk", dem an der Schulstraße ansässigen Verein zur Förderung und Ermöglichung künstlerischer & gestalterischer Aktivität, einen Partner. Der Neuhauser Schrank wird in seiner Machart den bereits in München aufgestellten gleichen: ein wetterfestes Modell aus Metall und Glas zum Preis von etwa 10 500 Euro.

8000 Euro hat der Bezirksausschuss aus seinem Budget zugesagt, für den Rest der Summe werden noch Sponsoren gesucht (Kontaktaufnahme per Mail ist möglich über jensenj@gmx.de). Wer 500 oder mehr Euro spendet, wird auf einer Tafel am Bücherschrank namentlich aufgeführt. Auch Patinnen und Paten, die regelmäßig vorbeischauen, ob alles in Ordnung ist in der kleinen Bücherwelt hinter Glas, werden noch gesucht. "Je mehr sich finden, desto weniger oft muss der einzelne ran", sagt Initiator Jürgen Jensen. Ideal wäre, wenn die Paten in der Nachbarschaft wohnten.

Der erste offene Bücherschrank in München wurde 2013 vor dem Nordbad eingeweiht, er hat sich zu einem Treffpunkt im Viertel entwickelt. Täglich, schätzt Initiatorin Doris Niemann, wechseln dort an die hundert Werke den Besitzer. Weitere Schränke gibt es etwa am Ackermannbogen, am Pasinger Rathausplatz, am Thalkirchner Platz und am Cosimabad, auch am Laimer Anger soll einer aufgestellt werden. Den Glaskasten mit bis 500 Büchern zu befüllen, hält Jensen für keine große Sache: "Bestimmt bringen viele Leute zur Einweihung Bücher mit."

© SZ vom 16.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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