Neuhausen:Betreten erlaubt

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Bald Vergangenheit: "Betreten verboten" mit roter Sprühfarbe - das Schild wird nun abgenommen. (Foto: Natalie Neomi Isser)

Ein Teil des Taxisparks soll demnächst zumindest für ein Jahr geöffnet werden

Von Sonja Niesmann, Neuhausen

Seit Jahren, seit dem Auszug des Vereins für Kriegsversehrte, der das Areal jahrzehntelang gepachtet hatte, ist der Taxispark geschlossen - Betreten verboten. Bald aber soll zumindest ein Teil der Grünanlage in Gern hinter dem Taxis-Biergarten geöffnet werden. Die bayerische Schlösserverwaltung lässt derzeit die Gebäude und Anlagen auf dem Gelände abbrechen. Einen Teil der Holzbuden hätte der Abenteuerspielplatz Neuhausen gerne abgebaut und für sein Hüttendorf gleich nebenan benutzt; die Schlösserverwaltung winkte jedoch ab. Das Material dürfe nicht weiterverwendet werden, weil es zum Teil kontaminiert sei. Ganz ohne Verwüstungen werden diese Arbeiten vermutlich nicht ablaufen. Man werde aber Baustraßen anlegen, um die Natur und vor allem die Gehölze zu schonen, versprach die Schlösserverwaltung.

Wenn die Abbrucharbeiten beendet sind, wird das Gelände an die Stadt übergeben, voraussichtlich noch im April, heißt es. "Ein möglichst großer Bereich", wohl das vordere Drittel, soll dann, durch einen Zaun vom Rest des Parks abgetrennt, für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Der Bereich um das Schwimmbecken allerdings berge ein Sicherheitsrisiko und muss großräumig abgesichert werden, teilt Ulrich Schneider von der städtischen Gartenbauabteilung mit. Voraussichtlich im Frühjahr 2017 werden die Bürger dann wieder ausgesperrt, bis die große Umgestaltung des Parks abgeschlossen ist.

Das Konzept - im vergangenen Jahr mit Bürgern und Nachbarn in einem Workshop erarbeitet - sieht vor, den Park in vier Teilflächen mit unterschiedlichem Charakter zu gliedern. Für jeden, Kinder wie Senioren, für Menschen, die Ruhe oder aber Geselligkeit und Betätigung suchen, soll es ein passendes Fleckchen in der 13 000 Quadratmeter großen Anlage geben: Spielplatz mit Baumhaus und Seilbahn, eine Wiese zum Ball- oder Boulespielen, eine Ecke mit Fitnessgeräten und auch lauschige Rückzugsorte mit Bänken. Möglichst vieles in dem Park soll auch erhalten werden, die schönen alten Bäume, ein alter Brunnen und auch das Schwimmbad des Kriegsversehrtenvereins, zumindest in seiner Struktur. Es wird in einen tiefer gelegten "Senkgarten" mit Büschen, Bäumen und Bänken umgestaltet.

Am 31. Mai wollen die Stadträte das Konzept der Landschaftsplaner diskutieren und auch den Auftrag für das Projekt, das maximal 2,14 Millionen Euro kosten darf, vergeben. Die Senioren-Union, die den Taxispark am liebsten für ältere Menschen reserviert hätte, hat übrigens schon mal neue Namen für den neuen Park ins Spiel gebracht. König-Ludwig-Park zum Beispiel. Oder Erni-Singerl-Park. Der CSU-Senior Reinhold Babor jedenfalls fände, ließ er wissen, eine Namensnennung nach der verstorbenen, populären Volksschauspielerin "charmant".

© SZ vom 22.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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