Neuhausen:Auf Wunsch einer einzelnen Dame

Anwohnerin löst 29 Polizeieinsätze an der Gerner Brücke aus

Jugend braucht Platz im öffentlichen Raum, finden die Neuhauser Stadtviertelpolitiker übereinstimmend. Sie halten deshalb nichts davon, jene Jugendlichen, die sich an schönen Abenden an der Gerner Brücke treffen, sich unterhalten, etwas trinken und - gelegentlich etwas zu laut - Musik aufdrehen, zu vertreiben. Obwohl warme Tage bislang rar waren, lag dem Bezirksausschuss zur jüngsten Sitzung wieder einmal die Beschwerde einer Anwohnerin vor.

Auch die Polizeiinspektion stuft die Brücke über den Nymphenburger Kanal nicht als problematischen Party-Brennpunkt ein; von 34 Einsätzen im vergangenen Jahr seien 29 auf den Anruf einer einzigen Frau zurückgegangen. Mit der Anwohnerin will sich nun das städtische Konfliktmanagement-Team Akim zusammensetzen, außerdem wird der Bezirksausschuss den Abfallwirtschaftsbetrieb bitten, dort größere Müllbehälter aufzustellen und öfter zu leeren. "Das reicht an Maßnahmen aus", befand Maike Brandmayer (SPD) - eine Haltung, die das Gremium teilt.

Allenfalls, so ein Vorschlag, könne man mal den Jugendbeauftragten des Bezirksausschusses zur Gerner Brücke schicken, um die Jugendlichen zu rücksichtsvollem Verhalten anzuhalten. "Mach' ich", erwiderte Nima Lirawi, "ich trinke ganz gerne mal dort ein Bier".

© SZ vom 04.05.2017 / son - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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