Neuer Spielplatz:Großes Gewusel

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Die Spiellandschaft am Schwabinger Tor wird eröffnet

Von Nicole Graner, Schwabing

Die vielen bunten Luftballons weisen den Weg. Wie auch das Geschrei und das fröhliche Lachen. Denn die Kinder der Kindergärten "Elly und Stoffl" aus Schwabing und der "Wichtelakademie" Alte Heide haben den neuen Spielplatz am Schwabinger Tor erobert: Schon lange bevor feine Herren in Anzug und Hemd den Platz betreten, um die sehr schöne und außergewöhnliche Spiellandschaft hinter der Leopoldstraße 180 am Schwabinger Tor zu eröffnen. Mädchen und Buben klettern zwischen kreuz- und querliegenden Baumstämmen herum, die zu einem riesigen "Nest" geformt sind, andere rutschen oder lassen Sand durch die kleinen Finger rieseln. Ja, und ganz mutige klettern den "Baumturm" hoch.

Der Ausblick von da oben auf das große Gewusel muss wunderbar sein. Doch kaum erhebt Andreas Kurzlechner von der Jost Hurler Gruppe das Wort, sitzen die Kleinen artig im Sand, schauen mit großen Augen auf den Herren, der sich mit ihnen so freut, dass der Spielplatz endlich fertig ist. "Schön", sagt er und blickt auf seine Zuhörer mit Leuchtwestchen, "dass vor allem ihr hier seid". Spielplätze, sagt er weiter, "sind wichtige Orte". Dort lerne man viel über sich selbst und seine Grenzen kennen. Und man erinnere sich später an sie. Lebensräume habe man mit den drei neuen Spielplätzen im neuen Quartier Schwabinger Tor schaffen wollen. "Damit die Menschen das Beste aus ihrem Leben machen." Und der Vorsitzende des Bezirksausschusses Schwabing Freimann, Werner Lederer-Piloty (SPD), kürt das neue Stadtquartier gleich als das "schönste" überhaupt. "So etwas sucht seinesgleichen!" Dann greifen beide zur großen Schere und zerschneiden das extrabreite, rote Band.

Das allerdings interessiert die kleinen Zuhörer kaum mehr, längst haben sie entdeckt, dass es Saft, Tee und Brezn gibt - und Eis. Das weckt auch Erinnerungen bei Andreas Kurzlechner. Denn als Kind liebte er den Spielplatz an der Münchner Freiheit und weiß noch genau, wie er sich von seinem Taschengeld zum ersten Mal eine Kugel Eis gekauft hat. Christine Lindauer aus dem Berliner Viertel ist begeistert vom neuen Spielplatz. Am Sonntag feiert sie gleich mit 14 Kindern den Geburtstag ihrer Tochter Marie - auf großen Wunsch der Siebenjährigen "Sie wollte", sagt Lindauer, "nur hier feiern".

© SZ vom 08.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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