Neubiberg:Bücher wälzen mit Blick ins Grüne

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Die neue, zentrale Bibliothek der Bundeswehruniversität verfügt über 1,2 Millionen Medien

Von Daniela Bode, Neubiberg

Man sieht es schon im Eingangsbereich, wo sich das Treppenhaus in einem lichtdurchfluteten Raum nach oben schraubt: Die neue Universitätsbibliothek im sogenannten Hirschkäfergebäude der Bundeswehruni in Neubiberg präsentiert sich hell, modern und luftig. Von den Arbeitsplätzen vor bodentiefen Fenstern lässt es sich mit Blick ins Grüne gut studieren. Aber nicht nur architektonisch steht die Bücherei neu da. Auch das Bibliothekssystem wurde auf einen zeitgemäßen Stand gebracht: So sind nun beispielsweise alle Bücher zentral sortiert. Seit 18. September läuft der Betrieb wieder, die Bücherei ist wie bisher auch für externe Nutzer zugänglich. An diesem Donnerstag, 5. Oktober, wird die Einrichtung offiziell von Universitätspräsidentin Merith Niehuss eröffnet.

Es hat lange gedauert, bis alles so wurde, wie es nun ist. Erste Planungen gab es bereits 2003. Der Umbau selbst dauerte etwa sechs Jahre, wie Bibliotheksleiterin Maria Mann-Kallenborn berichtet. Der Umzug von Bauteil 100 des Hirschkäfergebäudes, in dem die Bibliothek bisher untergebracht war, in den nun sanierten Bauteil 200 dauerte dagegen nur vier Wochen. "Das lief reibungslos", sagt Thomas Pieruschka, stellvertretender Leiter.

Anders als zuvor finden sich nun alle Medien zentral in der Unibibliothek, Teilbibliotheken so wie früher gibt es keine mehr auf dem Campus. Das zentrale Raumkonzept dient auch dem Ziel, Personal effektiver einzusetzen. Mit den Teilbibliotheken und Öffnungszeiten von meistens 8 bis 20 Uhr sei das teilweise schwierig gewesen, sagt Pieruschka. Die neue Struktur birgt aber auch Vorteile für die Nutzer. "Früher musste man vielleicht in drei oder vier Bibliotheken suchen, jetzt nur noch in einer", sagt Mann-Kallenborn. Auf 4800 Quadratmetern und drei Ebenen bietet die Bücherei 378 000 Medien direkt im Regal an. Sie sind nach Fachbereichen sortiert - von ALL wie Allgemeine Nachschlagewerke bis VWW wie Verwaltungswissenschaft.

Das ist längst nicht alles. Einschließlich der Medien im Magazin verfügt die Einrichtung über einen physischen Bestand von 1,2 Millionen Medien - elektronische kommen noch dazu. Damit bewegt sie sich in der Liga der Universitätsbibliotheken in Bayreuth und Eichstätt. "Bei uns ist aber das Verhältnis von Medien und Studierenden besser", sagt die Leiterin. Während in Neubiberg etwa 2800 junge Leute studieren, sind es in Bayreuth etwa 13 300. Nicht nur das Gesamtkonzept, auch das Ausleihsystem wurde auf den neuesten Stand gebracht. Denn nun können sich Studenten die Medien nicht nur an der Servicetheke, sondern auch bequem an Selbstbuchungsterminals ausleihen. Sie bestellen beispielsweise ein Buch über das Opac-System aus dem Magazin und finden es später im Selbstabholerregal. Damit das möglich ist, haben die Mitarbeiter auf alle Bücher spezielle Etiketten, "RFID-Tags", geklebt. "Wir sind die erste bayerische Universitätsbibliothek, die ihren ganzen Freihandbestand mit RFID-Tags ausgestattet hat", sagt Pieruschka. Außerdem lässt es sich jetzt in Ruhe und mit moderner Technik lernen. Etwa 300 Arbeitsplätze an schlichten weißen Tischen stehen den Studenten zur Verfügung - alle ausgestattet mit Stromanschluss und Wlan-Zugang.

© SZ vom 05.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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