Neuaubing/Freiham:Kleiner Vorgeschmack

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In Neuaubing klagen die Anwohner bereits jetzt über den zunehmenden Verkehr auch auf schmalen Schleichwegen. Grund sind die Bauarbeiten für das neue Quartier Freiham-Nord, in dem einmal 20 000 Menschen leben werden

Von Ellen Draxel, Neuaubing/Freiham

Die Bauarbeiten zur Erschließung des neuen Quartiers Freiham-Nord, in dem einmal 20 000 Menschen leben werden, haben gerade erst begonnen. Doch bereits jetzt klagen Anwohner im benachbarten Neuaubing über Verkehrsbelastungen: "Für uns ist es eine unerträgliche Zumutung, wenn sich zu Berufsverkehrszeiten Karawanen durch die Aufseßer Straße schlängeln, weil sie dem Stau auf der Bodenseestraße entgehen wollen." Schulkinder wie Radfahrer seien "hochgradig gefährdet", wenn sich unter Ausnutzung des Gehweges Autos aneinander vorbeidrängten oder bei freier Fahrt mit Tempo 50 durch die enge Straße fahren. Die Aufseßer Straße ist Teil der ensemblegeschützten Dorniersiedlung, die Gassen sind dort schmal, eine Seite ist fast immer zugeparkt.

Dass die Dorniersiedlung zum Schleichweg wird, liegt an dem stark belasteten Knoten Limes-/Brunham-/Bodenseestraße. Wer von Germering kommend an dieser Kreuzung nach links in Richtung Aubing abbiegen will, muss Geduld mitbringen - mehr als drei Autos lässt die Ampelschaltung in der Regel nicht durch. Auch aus Richtung der Limesstraße entstehen lange Wartezeiten. Wenn dann noch wie bis Anfang März die Durchfahrt der Wiesentfelser Straße gesperrt ist, weil die Münchner Stadtentwässerung einen Kanal zur Erschließung Freihams baut, suchen sich viele Autofahrer alternative Routen durchs Wohngebiet.

Für den Bezirksausschuss Aubing-Lochhausen-Langwied eine inakzeptable Situation. "Das kann nicht sein, dass da schon solche Probleme auftauchen", kritisiert Gremiumschef Sebastian Kriesel (CSU), "wenn Baustellen sind, muss die Ampel an der Ecke Bodensee-/Limesstraße eben anders geschaltet werden." Wegen des Staus habe auch der 143er-Bus bereits "Riesenverzögerungen".

Das Baureferat hat inzwischen entschieden, bei den Bauarbeiten, die vom 4. April bis zum 20. Mai anstehen, die Wiesentfelser Straße nicht mehr voll zu sperren. Gearbeitet werden soll stattdessen mit einer etwa 50 Meter langen Wechselverkehrsregelung; dabei bleibt die Wiesentfelser Straße in beide Richtungen grundsätzlich befahrbar, zu Behinderungen kommt es lediglich direkt an der Baustelle.

Diese Variante ist deutlich aufwendiger als die erste vor einigen Wochen. Ganz ohne Einschränkungen geht es laut Baureferat aber nicht: Während der Fräs- und Asphaltarbeiten werde ein größerer Arbeitsraum benötigt. In dieser Phase soll daher eine temporäre Einbahnregelung eingerichtet werden - vermutlich von der Bodenseestraße in Richtung Norden. Für die Ampelschaltung dagegen ist das Baureferat nicht zuständig, diese Entscheidung obliegt dem Kreisverwaltungsreferat.

© SZ vom 01.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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