Im Ranking um das hartnäckigste Stadtklischee liegt Paris mit der Ergänzungsfloskel "Stadt der Liebe" weltweit an der Spitze, dicht gefolgt von Chicago als Mafiahochburg (was schon sehr lange her ist) und vielleicht von der Walzerstadt Wien, weil dort die Donau durchfließt, die irgendwann mal blau war. Paris nun tut alles, um in dieser Hitparade vorne zu bleiben. Neulich konnte man am Place de la Concorde ungestört Arm in Arm spazieren gehen und sich küssen, weil man einfach die Autos nicht mehr dort fahren ließ. Und jetzt zeigt sich Anne Hidalgo, die Bürgermeisterin der Seine-Stadt, ganz begeistert von einer Idee, die auch schon in Barcelona, Berlin und München wahr wurde und die der "Stadt der Liebe" jene Verruchtheit zurückgeben könnte, die Hemingway, T. S. Eliot oder James Joyce einst dort erlebten: Man will in Paris eine Zone für Ausgezogene ausweisen, am besten am Strand der Seine.
Münchner Momente:Zone ohne
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Eine "zone naturiste" wünscht sich die Pariser Bürgermeisterin, eine Zone für Ausgezogene, am liebsten am Seine-Strand. Davor lohnt ein Blick auf die Schönfeldwiese
Von Karl Forster
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