Ihre Identität war schon bekannt - nur finden konnte die Polizei die mutmaßlichen Randalierer aus dem U-Bahn-Video zunächst nicht. Drei jungen Männern wird vorgeworfen, am vergangenen Samstag in der Münchner U-Bahn herumgepöbelt und Frauen belästigt zu haben. Doch vernehmen konnte die Polizei die Verdächtigen nicht, weil sie in ihren Flüchtlingsunterkünften nicht anzutreffen waren. Inzwischen wurde alle drei Männer festgenommen.
Bereits am Freitagnachmittag bemerkte ein Polizist in seiner Freizeit einen der gesuchten Täter am Karlsplatz wieder und verständigte den Notruf. Der 20-jährige Afghane konnte im Untergeschoss der S-Bahn vorläufig festgenommen werden, der Mann sitzt nun in Haft.
Am Samstag erfuhr die Polizei dann, dass sich ein weiterer Verdächtiger am Wiener Platz aufhalten soll. Der 19-Jährige, ebenfalls Afghane, wurde gegen 15.30 Uhr am Johannisplatz festgenommen. Der Mann wird im Laufe des Sonntags dem Ermittlungsrichter vorgeführt.
Am Sonntagnachmittag kam schließlich ein Mann in eine Polizeiinspektion, um eine Auskuft zu erbitten. Dabei fiel den Beamten sein Begleiter auf: der dritte Verdächtige, ein 25 Jahre alte Afghane, der mit Haftbefehl gesucht wurde.
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Die drei Männer waren am Samstag vor einer Woche erst mit der U1 unterwegs, wo es zu den Vorfällen kam und das Handy-Video gedreht wurde, das später im Internet für Aufruhr sorgte, am Hauptbahnhof stieg die Gruppe in die U 5 um und randalierte weiter. Dort riefen Fahrgäste die U-Bahnwache. Diese setzte die Randalierer schließlich im U-Bahnhof Lehel vor die Tür. Dort wartete bereits die Polizei und nahm die Personalien der Männer auf - weil die Beamten von den Vorfällen in der U 1 aber zu dem Zeitpunkt noch nichts wussten, konnten die Tatverdächtigen danach gehen.