München:Offensive zur Förderung der Elektromobilität

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Von Stefan Galler, München

Reich ist er, der Landkreis München. Außerdem innovativ und technikorientiert. Das betonen Christoph Nadler und Markus Büchler, als sie ihre Ideen präsentieren, wie man den Klimaschutz voranbringen und dabei womöglich sogar noch für Entlastung auf den Straßen sorgen könnte. Die Grünen im Kreistag wollen Elektromobilität fördern und haben dazu gleich ein ganzes Paket an Anträgen an Landrat Christoph Göbel (CSU) und die Verwaltung geschickt. Und weil der Landkreis eben reich und innovativ ist, stehen die Chancen nach Meinung der beiden Fraktionsspitzen gut: "Jetzt ist die richtige Zeit, einen Anstoß zu geben, damit man sich hinreichend um dieses Thema kümmert", sagt Fraktionschef Nadler.

Die Politiker fordern etwa, dass der Fuhrpark des Landkreises schrittweise dort, wo es technisch und organisatorisch möglich ist, auf Elektrofahrzeuge umgestellt wird. "Damit könnte der Landkreis durch seine Vorbildfunktion einen weiteren Schritt zur Elektromobilität machen", findet Nadler, der davon ausgeht, dass für die zahlreichen kurzen Fahrten innerhalb des Landkreises die Reichweite der Elektrobatterien absolut ausreichen sollte. Vor etwa fünf Jahren hatte die Kreissparkasse der Verwaltung bereits ein Elektroauto zur Verfügung gestellt, seither hat sich auf diesem Gebiet jedoch nichts mehr getan. Antrag zwei befasst sich mit der unzureichenden Lade-Infrastruktur. Deshalb fordern die Grünen, dass der Landkreis schnellstmöglich in seinen Liegenschaften und den weiterführenden Schulen der Zweckverbände Ladestationen schaffen müsse, außerdem auch die einzelnen Gemeinden.

Darüber hinaus solle der Landkreis analog zur Landeshauptstadt München eine Förderung von Elektroautos für Gewerbebetriebe, Taxis sowie ambulante Pflege- und Lieferdienste ins Leben rufen. In München beträgt die Förderung für die Anschaffung gewerblich genutzter Pkw 2500 Euro je Fahrzeug, Lkw werden mit 4000 Euro subventioniert und Elektroroller mit 500 Euro. "Gerade die Handwerkerwagerl, die viele Kilometer fahren, verursachen mit ihren jetzigen Verbrennungsmotoren hohe Feinstaub-, Stickoxid- und Lärmemissionen", sagt Nadler.

Die Grünen wollen auch die Nutzung von Fahrrädern mit elektrischer Unterstützung (Pedelecs) und Elektrorollern populärer machen. Bereits im Herbst soll der Mobilitätsausschuss des Kreistags das Antragspaket behandeln.

© SZ vom 22.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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