München:"Ich sprech' mit Tieren"

Judith Holofernes macht nicht mehr nur Musik, sie widmet sich nun auch der Poesie. Dabei kreisen ihre Worte um tierische Geschöpfe. (Foto: Christoph Voy)

Poetisches von Judith Holofernes auf der Bücherschau

Von Stefanie Schwetz

Haidhausen - Einst eroberte die Berlinerin Judith Holofernes mit ihrer Band "Wir sind Helden" Charts und Bühnen des Landes. "Guten Tag, ich gebe zu, ich war am Anfang entzückt, aber euer Leben zwickt und drückt nur dann nicht, wenn man sich bückt" hieß es damals in dem Erfolgssong "Die Reklamation". Das ist nun mehr als zehn Jahre her. Die Band hat sich getrennt, Judith Holofernes hat eine Familie gegründet, tritt nun solo auf und schreibt Bücher. Im Oktober erschien ihr Lyrikband "Du bellst vor dem falschen Baum" mit Tiergedichten sowie Illustrationen von Vanessa Karré. Der Fokus der vielseitigen Künstlerin hat sich zweifellos verschoben. Der Tonfall ihrer Texte jedoch ist geblieben, leichtfüßig, witzig und scharfsinnig zugleich. "Ich geh' spazieren, auf allen vieren. Ich sprech' mit Tieren, die nix kapieren, die alles können und die versonnen auf Wiesen pennen und die versponnen auf Wiesen rennen, die sich sonnen und die nichts! nichts! nichts! beim Namen nennen." Judith Holofernes kennt sich aus mit Tieren, wuchs selbst mit bis zu sieben Tieren gleichzeitig auf. Sie weiß um deren Charakter und ihre Art zu leben, und wie viel die Menschen mit ihnen gemein haben. Anlässlich der Münchner Bücherschau liest Judith Holofernes an diesem Dienstag, 1. Dezember, von 19 Uhr an in der Black Box des Gasteigs, Rosenheimer Straße 5, unter dem Titel "Der Maki ist Dramatiker". Außerdem werden die Collagen von Vanessa Karré gezeigt. Und damit neben Wort und Bild auch die Musik nicht zu kurz kommt, bringt Judith Holofernes ihre Ukulele mit.

© SZ vom 01.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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