München:Der Landkreis setzt den Rotstift an

Von Stefan Galler, München

So richtig passte die Diskussion nicht zum aktuellen Tagesordnungspunkt. Denn der Kreisausschuss des Landkreises München beschäftigte sich gerade mit der Förderung der Alzheimer Gesellschaft Landkreis München für die kommenden drei Jahre - und über die Notwendigkeit der Unterstützung dieses Vereins bestand nicht der geringste Dissens. Die Alzheimer Gesellschaft hilft demenzkranken Menschen und deren Angehörigen durch diverse Angebote. Und weil all das wichtige Dienstleistungen sind in einer Gesellschaft, die sich mit dem demografischen Wandel auseinandersetzen muss, gab es auch gar keine Gegenstimme: Die Gesellschaft wird 2018 mit 163 800 Euro gefördert, im Jahr 2019 mit 169 310 und im Jahr 2020 mit 174 745 Euro.

Und doch war es sogar ausgerechnet der Landrat selbst, der diese Entscheidung mit den steigenden Ausgaben des Landkreises in Verbindung brachte: "Wir müssen ganz grundsätzlich in die Bücher gehen, was wichtige und freiwillige Leistungen angeht", sagte Christoph Göbel (CSU). Denn alleine zwei Drittel aller freiwilligen Zahlungen seien im sozialen Bereich angesiedelt, damit müsse man sich "bis zum Sommer 2018 auseinandersetzen." Bereits jetzt seien die Mitarbeiter im Landratsamt damit beschäftigt, folgende Fragen zu beantworten: "Was müssen wir machen? Welche Intensität wollen wir? Auf welche Art und Weise können wir besonders effizient helfen? Und wo müssen wir auch mal längerfristige Verträge ändern?", sagte der Landrat. Er griff außerdem eine Anregung des FDP-Kreisrats Tobias Thalhammer auf: Überall, wo die Auswirkungen nicht konkret absehbar seien, könnte man sich eine Expertise aus der Kämmerei geben lassen, sagte Göbel.

© SZ vom 07.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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