München:Der Glaube an die Zukunft

Jana Roth dokumentiert den Flüchtlingsalltag in einem Lager in Kurdistan

Schwanthalerhöhe - Wer es nicht wirklich erlebt hat, für den bleiben die Vorstellungen, wie sich eine Flucht gestaltet, diffus. Die Heimat verlassen, sich fremd fühlen, das Leben als Provisorium erdulden - das ist auch den im Jahr 2015 aus der irakischen Stadt Shingal geflohenen Kurden widerfahren, die schließlich in einem Flüchtlingslager in Kurdistan untergekommen sind. Jana Roth hat sie fotografiert: Eltern, Kinder, Soldaten und Studenten, die sich dort häuslich eingerichtet haben, ohne ihre Hoffnung zu verlieren. Und das, obwohl die wenigsten von ihnen noch an das Ende des Kriegs und die Hilfe internationaler Organisationen glauben. Roths Aufnahmen dokumentieren die prekären Verhältnisse, in denen diese Menschen leben, zeigen Gesichter, an denen sich der tägliche Überlebenskampf, all die psychischen und physischen Belastungen ablesen lassen. Und doch offenbart jedes Bild auch eine Atmosphäre der Stärke, der Herzlichkeit und des Glaubens an die eigene Zukunft. Nun sind Jana Roths Fotografien, hinter denen sich zahlreiche Geschichten verbergen, unter dem Titel "Views of Perspective" im Köşk an der Schrenkstraße 8 zu sehen.

Am Dienstag, 19. September, wird die Ausstellung bei Livemusik eröffnet. Beginn der Vernissage ist um 19 Uhr. Die Finissage ist am Sonntag, 24. September, 15 Uhr, begleitet von Musik und Slam. Bis dahin ist die Schau donnerstags und freitags von 17 bis 20 Uhr sowie samstags von 14 bis 18 Uhr zu besichtigen.

© SZ vom 16.09.2017 / stz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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