München:Choreografie der Scham

Marie Golüke hinterfragt auf der Bühne ein ungeliebtes Gefühl

Von Stefanie Schwetz

Schwabing - Scham ist eine Variable in einer komplexen Gleichung aus Selbstbild und Fremdbild, Sehnsucht und Konvention, Enttäuschung und Schuld. Aufs engste verwoben mit der menschlichen Existenz vermag dieses Gefühl jede biografische Identität nachhaltig zu prägen. Dabei zeigt sich die Scham in Situationen, in denen das Individuum sich selbst als unsicher, fremdbestimmt und nirgendwo zugehörig erlebt. Die Performance-Künstlerin Marie Golüke hat der Scham nun einen Fünfakter gewidmet. "Shame" lautet der Titel der Theaterperformance, die an diesem Dienstag, 21. März, 20 Uhr, im Rationaltheater, Hesseloherstraße 18, Premiere feiert. Aus Körper, Klang sowie Wort- und Bildelementen entwickelt die studierte Theaterwissenschaftlerin, die sich mit den Themen ihrer Wahl immer sowohl wissenschaftlich wie künstlerisch auseinander setzt, eine facettenreiche Choreografie der Scham. Dabei werden in Bühnenmonologen und eingeblendeten Interviews Gedanken und Meinungen zusammengetragen, die das Schamgefühl in einen persönlichen wie auch gesellschaftlichen Kontext stellen. Weitere Aufführungen sind am 23. März sowie am 26., 27. und 28. April. Danach gastiert "Shame" in Berlin und Hamburg. Näheres unter www.rationaltheater.de

© SZ vom 21.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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