Moosach/Feldmoching:Geplatzte Pläne

Zwei Flüchtlingsunterkünfte im Norden werden nicht realisiert

Die Stadt muss im Münchner Norden auf zwei schon beschlossene Standorte zur Unterbringung von wohnungslosen Flüchtlingsfamilien verzichten. In Moosach macht sie von sich aus einen Rückzieher, in Feldmoching der Eigentümer eines Objekts. In einem leeren Gewerbebau an der Dieselstraße 18 in Moosach hätten schon seit dem vergangenen Jahr bis zu 133 Menschen ein Heim und Hilfe auf Zeit finden sollen. Davon tritt die Stadt nach einer Entscheidung des "Ausschusses für Standortangelegenheiten für Flüchtlinge" nun zurück, weil sie von einer Insolvenz des künftigen Investors ausgeht. Die bereits geschlossenen Verträge sollen "ohne monetären Schaden" gekündigt werden können.

Weggebrochen ist ihr auch der Standort Karlsfelder Straße 16 in Feldmoching. Dort habe der Eigentümer sein Angebot, einen Beherbergungsbetrieb mit einer Kapazität von 70 Bettplätzen zu realisieren, zurückgezogen. Die weggefallenen Plätze können nach Ansicht des Sozialreferats zum Teil über die Erweiterung der Unterkunft an der Karlsfelder Straße 8 nur wenige Häuser weiter ersetzt werden. Dort könnten mit Umplanungen 15 neue Aufnahmemöglichkeiten geschaffen werden - von 155 auf 170 Plätze. Laut der Behörde erfolgt die Ausgestaltung nicht zulasten der Aufenthaltsqualität: Räume zur Betreuung von Kindern und Büros für das pädagogische Personal seien ausreichend vorhanden. Die Kosten der Unterkunft finanziere die Landeshauptstadt München vor und sie würden für Berechtigte von Bezügen über das Sozialgesetzbuch refinanziert. Ein geringer Teil der Bewohner werde voraussichtlich einen Teil der anfallenden Kosten oder sogar alles selbst bezahlen können. Den Erstellungsaufwand trage der private Investor, dem auch die Betriebsführung obliege.

© SZ vom 11.07.2016 / anna - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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