Mitten in Trudering:Fantasie hilft gegen den Durst

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Die heißen Tage bringen es mit sich, dass man kühle Getränke zu sich nehmen will. Aber was, wenn der Flaschenöffner fehlt? Dann muss man improvisieren

Von Corbinian Wildmeister

Eine Flasche zu öffnen, ist oft gar nicht so einfach; vor allem, wenn man unterwegs ist. Denn dann fehlt es meist am nötigen Handwerkszeug. Nicht nur Biertrinker kennen das Problem, auch die Freunde von Limonaden, deren Hersteller wieder verstärkt auf Glas und Kronkorken statt auf Plastik und Drehverschluss setzen, sind betroffen - von Weinliebhabern, die selbst mit optimalem Werkzeug Schwierigkeiten haben, ganz zu schweigen.

Doch eben weil man selten einen Flaschenöffner zur Hand hat, wurden zahlreiche Methoden ersonnen, die Abhilfe schaffen sollen; manche aber erfordern zugegebenermaßen ein gewisses Maß an Geschick. Klar im Vorteil sind Raucher, da sie fast immer ein Feuerzeug dabei haben - mit ein bisschen Übung wird der Taschendrache zu einem Hebel, der den hartnäckigen Kronkorken in hohem Bogen durch die Luft schießt. Und wer keine Angst vor dem Zahnarzt hat, schreckt auch nicht davor zurück, den Flaschendeckel mit dem Gebiss zu entfernen, was den einen oder anderen jedoch schon ein Stück Backenzahn gekostet hat. Dann gibt es noch Gabeln, Metallgeländer und sogar CDs - im Internet findet sich auf Anhieb eine breite Palette der Varianten.

In einem Truderinger Supermarkt hat sich nun wieder gezeigt, wie überholt das Werkzeug Flaschenöffner mittlerweile ist. Nach dem Kauf einer Cola-Orangen-Limo, frisch aus der Kühlung, stellt sich die Frage, womit was man nun dem sperrigen Metalldeckel zu Leibe rücken kann - es gilt, einen Weg zu finden. Auf Nachfrage bei der ladeninternen Bäckerei reicht der Verkäufer wortlos und mit herausfordernden Blick eine frisch gespülte Gebäckzange herüber. Eine ungewöhnlicher und etwas überraschender Lösungsvorschlag, aber man muss ja mit dem arbeiten, was man hat.

Aber wie? Man inspiziert das ungewöhnliche Utensil, überlegt kurz, weil die Bedienungsanleitung fehlt. Der Griff ist die Rettung, nur ansetzen. Es zischt, die Erfrischung ist zum Greifen nahe. Wie gut, dass manchmal der Flaschenöffner fehlt. Wie hätte man sonst herausfinden können, was in einem steckt?

© SZ vom 22.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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