Lehel:Trockengefallen

Cosimabad in München, 2014

Hilfreiche Adresse: Bis zu 1000 Personen nutzen das Becken des Bayerischen Roten Kreuzes in der Woche.

(Foto: Catherina Hess)

Die geplante Schließung des Therapiebeckens an der Seitzstraße macht den Bürgern im Lehel große Probleme

Von Alfred Dürr, Lehel

Der geplante Umzug des Kreisverbandes München des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) aus seinem Domizil an der Seitzstraße nach Obersendling macht Bürgern große Probleme. Sie haben nämlich höchstwahrscheinlich dann keine Möglichkeit mehr, im Viertel noch schwimmen zu gehen. Das sanierungsbedürftige Becken in dem Komplex soll bis Ende des Jahres geschlossen werden.

Bereits im Frühjahr hatten die Osteoporose-Spezialistin Ricarda Krusemark-Rasch und die Aquapädagogin Özlem Dürür darauf hingewiesen, das bis zu 1000 Personen das Becken in der Woche nutzten. Sie setzen sich weiterhin für den Erhalt des Beckens ein und suchen die Unterstützung des Bezirksausschusses (BA). Viele Schwimmschulen und chronisch Kranke, die regelmäßig ihre Übungen machten, hätten keine Alternative im Viertel, wenn es das Bad nicht mehr gäbe.

Nach einem runden Tisch, den der Bezirksausschuss einberufen hatte, habe das BRK prüfen wollen, ob und zu welchen Kosten ein Schwimmbetrieb zumindest in abgespeckter Form auch in Zukunft möglich ist, hieß es im BA. Wenn dazu konkrete Aussagen vorlägen, sollte man beim städtischen Bildungsreferat nach einem finanziellen Zuschuss für das Bad fragen, hieß es jetzt in der BA-Sitzung. Angemerkt wurde dabei auch, dass man noch zu wenig über die Pläne des BRK für das Projekt Seitzstraße und damit auch über die Zukunft des Schwimmbades wisse.

Das BRK ist bereits seit mehr als 50 Jahren in dem Komplex, der längst nicht mehr den Anforderungen an ein modernes Verwaltungsgebäude entspricht. Mit der Zukunft der Münchner Zentrale in bester Innenstadtlage beschäftigt sich das BRK schon seit zwei Jahren. Nun ist man dabei, konkrete Umzugspläne umzusetzen.

Sicher ist, dass das Gebäude an der Seitzstraße nicht verkauft wird, es soll umfassend "revitalisiert" werden; entstehen sollen Wohnungen und Gewerbeflächen, die vermietet werden. Nicht betroffen vom Umzug an die Perchtinger Straße in Obersendling, der Anfang kommenden Jahres stattfinden soll, ist das benachbarte Seniorenheim Haus Alt-Lehel, das zu dem BRK-Komplex gehört.

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