Unterhaching:Schülerdemo rettet Job des Hausmeisters nicht

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Die Demonstration der Schüler für ihren Hausmeister war wohl vergeblich. (Foto: Claus Schunk)

Unterhachings Bürgermeister Wolfgang Panzer bleibt als Chef des Zweckverbands bei seiner harten Haltung: Der Hausmeister des Lise-Meitner-Gymnasiums soll gehen, weil er Schüler mit dem Rasenmäher fahren ließ.

Gegen die fristlose Kündigung ihres beliebten Hausmeisters Rolando García hatten am Freitag Hunderte Schüler des Lise-Meitner-Gymnasiums protestiert, der Unterricht fiel wegen des spontanen Solidaritätsstreiks aus. Am Montag waren alle Schüler brav in ihren Klassenräumen. Nun aber könnte es erneute Proteste geben: Denn anders als von den Schülern verkündet, wird es kein öffentliches Gespräch mit dem für die Entlassung verantwortlichen Unterhachinger Bürgermeister und Vorsitzenden des Zweckverbands, Wolfgang Panzer (SPD), und der Schulleiterin Brigitte Grams-Loibl am Dienstag in der Aula geben.

Der Bürger will die Kündigung Schülern im kleinen Kreis erläutern

Dabei, so hatte es noch am Sonntag aus Schülerkreisen geheißen, solle es "zu einer friedlichen Lösung kommen". Panzer sagte aber auf Anfrage, dass er an keiner "öffentlichen Veranstaltung zum Thema" teilnehmen werde. Er sei jedoch bereit, einem "kleinen Kreis von Schülern" zu erklären, wie es zu der Entscheidung gekommen sei.

Der Zweckverband hat das Arbeitsverhältnis mit dem aus Kuba stammenden Hausmeister beendet, weil dieser einem Schüler erlaubt hatte, den Mähtraktor der Schule zu lenken. García soll zur Sicherheit nebenher gelaufen sein. Sie habe den "äußerst bedenklichen Vorfall" dem Zweckverband gemeldet, sagt Grams-Loibl.

Die Direktorin hat Verständnis für die Proteste

Die Entscheidung, den Hausmeister zu entlassen, habe sie nicht getroffen. Allerdings sei sie als Direktorin des Gymnasiums für die Sicherheit ihrer Schüler verantwortlich. Sie müsse sich darauf verlassen können, dass auch der Hausmeister dafür sorge, dass auf dem Gelände nichts passiere. Für die Proteste der Schüler habe sie Verständnis. "Sie mögen Herrn García und sind traurig", sagt sie. Andererseits trage sie die Verantwortung dafür, dass auf dem Schulgelände nichts passiere. Dass es Verweise wegen der Proteste gegeben habe, verneint die Direktorin.

Verständnis für die Schüler äußerte auch Bürgermeister Panzer. "Sie dürfen gerne protestieren, das ist ihr gutes Recht." Zu der Personalangelegenheit wollte er sich nicht äußern. Das sei auch nicht im Sinne des Mitarbeiters, sagte er. Es gebe allerdings Gründe, die zu der Entscheidung geführt hätten. Laut Schülerangaben will García vor dem Arbeitsgericht gegen die Kündigung klagen.

© SZ vom 21.07.2015 / aip - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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