SPD-Parteitag:"Sie lässt sich nicht verbiegen"

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Kreisvorsitzende Bela Bach will für Andrea Nahles stimmen

Von Martin Mühlfenzl, Planegg

Bela Bach hat an diesem Sonntag die Wahl zwischen zwei Frauen. Die Vorsitzende der SPD München-Land fährt als Delegierte zum außerordentlichen Parteitag der Sozialdemokraten nach Wiesbaden, auf dem sich Andrea Nahles, die Fraktionschefin im Bundestag, und die Flensburger Oberbürgermeisterin Simone Lange um den Bundesvorsitz der Partei bewerben. Kurz vor ihrer Abreise nach Wiesbaden verrät die Planeggerin Bach, dass sie ihre Wahl bereits getroffen hat.

SZ: Frau Bach, werden Sie für die Groko-Befürworterin Andrea Nahles oder für Simone Lange, eine Gegnerin des schwarz-roten Bündnisses, stimmen?

Bela Bach: Ganz klar für Andrea Nahles.

Was spricht aus Ihrer Sicht für Andrea Nahles?

Zunächst glaube ich, dass wir trotz aller unterschiedlichen Meinungen und Differenzen, die es ja gibt, der Parteiführung jetzt einen Vertrauensvorschuss geben sollten. Und Andrea Nahles gehört zu dieser Führung.

Hat Andrea Nahles die Kraft und die Fähigkeiten, die Partei wieder zu einen?

Das wird die Zukunft zeigen. Ich traue ihr auf alle Fälle zu, neue Prozesse in Gang zu setzen und das Gespräch und den Diskurs wiederzubeleben. Andrea Nahles und wir alle wissen, dass die Lage für die Sozialdemokratie sehr ernst ist. Daher ist es natürlich eine schwere Aufgabe, die Partei wieder auf die Beine zu stellen. Aber sie hat die Fähigkeiten dazu.

Wäre es nicht an der Zeit für ein frisches Gesicht?

Die Qualitäten zählen. Sie ist durchsetzungsstark. Sie bringt die notwendige Erfahrung aus mittlerweile mehr als 20 Jahren Parteiarbeit mit. Dass sie dabei oft angeeckt ist, muss kein Nachteil sein. Sie lässt sich sicher nicht verbiegen.

Auf was muss die neue Parteiführung besonders achten, um die Partei vor allem nach den schwierigen Diskussionen rund um die Neuauflage der großen Koalition zu einen?

Es wird, wie gesagt, darum gehen, wieder besser zu kommunizieren. In der letzten Zeit gab es tatsächlich viel Misstrauen in der gesamten Partei und vor allem untereinander. Die Botschaft des Parteitags muss also schon lauten, diese internen Differenzen zu beseitigen.

Welche Rolle spielt es, dass künftig erstmals in der Geschichte eine Frau die SPD führen wird?

Ich messe Personen eher an ihrem Handeln und nicht an ihrem Geschlecht. So gesehen ist es eigentlich zweitrangig, ob Mann oder Frau. Aber, es ist schon so, dass bisher wenige Frauen Führungspositionen in der SPD besetzt haben. Vielleicht ist es deshalb die richtige Zeit, um dieses neue Kapitel aufzuschlagen.

© SZ vom 21.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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