S-Bahn:Zeit der Umwege

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Über die Rampe runter zum Bahnsteigzugang führt eine Straße, auf die man über Treppen gelangt. Dort befinden sich die Fahrradständer. (Foto: Simulation: Goergens & Miklautz)

Mitte April beginnt der Umbau des S-Bahnhofs in Haar, der mit monatelangen Behinderungen einhergeht

Von Bernhard Lohr, Haar

Ostern soll es richtig losgehen. Dann wird die bestehende Treppe am Bahnsteigzugang Nord in Haar abgerissen. Und von da an werden die Bauarbeiten am Haarer Bahnhof deutliche Einschränkungen für die Bevölkerung mit sich bringen. Denn es wird nicht nur der Bahnsteigzugang auf der Nordseite von Mitte April an komplett umgebaut. Parallel dazu errichtet die Firma Attocube direkt am Bahnhof auf Eglfinger Seite ihren Firmensitz. Der Bahnsteigzugang, der auch die zentrale Fußgänger-Verbindung im Ort ist, wird deshalb nur eingeschränkt nutzbar sein. Die Fußgänger werden sich einen beengten Raum mit Baufahrzeugen teilen müssen. Einige Sicherheitsfragen werden dadurch aufgeworfen.

Schließlich nutzen den Weg auch viele Schulkinder aus dem Haarer Norden, die zur Konradschule gehen. Auch für das Zamma-Kulturfestival in der ersten Juliwoche ist mit Behinderungen zu rechnen. "Es ist eine gewaltige Baustelle", sagt Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD). Sie will in Kürze mit Eltern und Schulweghelfern darüber beraten, wie der Schulweg während der monatelangen Arbeiten gesichert werden kann. "Die Eltern sind die Spezialisten", sagt Müller. Der Marie-Luise-Fleißer-Weg wird während der Arbeiten nach ihren Angaben komplett gesperrt. Der Baustellenverkehr und die Fußgänger werden sich den Eglfinger Weg als Zugang zum Bahnhof von Norden teilen müssen. Behelfstreppen werden errichtet.

In der Vereinbarung, die die Gemeinde wegen der Bauarbeiten am Bahnhof mit der DB Station & Service AG getroffen hat, ist in zehn Punkten zusammengefasst, was alles umgebaut wird. Ein kurzer Blick darauf macht deutlich, dass es sich um weit mehr als eine Schönheitsoperation handelt. So wird eine barrierefreie Fußgängerrampe am Marie-Luise-Fleißer-Weg geschaffen. Eine eigene Fahrradrampe soll es ebenfalls geben.

Die Erschließungsstraße im Norden als Verlängerung des Eglfinger Wegs wird neu errichtet und auf einer Brücke über die Fußgängerrampe geführt. Im Westen wird ein Wendehammer den Abschluss bilden. Direkt dort, wo es hineingeht in die Bahnsteigunterführung, entsteht ein "Portalbauwerk" mit Treppen, die hinauf auf die obere Ebene führen, wo sich Auto- und Fahrradstellplätze befinden. Am Eglfinger Weg wird ein barrierefreier Parkplatz geschaffen.

In einem zweiten Schritt soll möglichst bald dann auch auf der Südseite des Bahnhofs der Bahnsteigzugang neu gestaltet werden. Die Treppe soll auch dort abgerissen und dann neu direkt hinauf zum Bahnhofsvorplatz geführt werden. Eigentlich hätten die Arbeiten dort beginnen sollen, doch wegen Genehmigungen, die die Bahn zur Überraschung der Gemeinde in letzter Minute einforderte, wurden bereits vergebene Aufträge wieder gecancelt. Die gesamten Umbauten finanziert die Gemeinde Haar. Sie wird in Zukunft auch die Instandhaltung der Neubauten übernehmen.

© SZ vom 02.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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