Stadion Unterhaching:Pro: Nicht schön, aber richtig

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  • Dass das Unterhachinger Stadion einen neuen Namen bekommen soll, ist nicht unbedingt schön.
  • Ohne Geld aber kann der Verein weder seine erste Mannschaft, noch seine Jugendarbeit finanzieren.

Von Martin Mühlfenzl

Wenn in der österreichischen Tipico-Bundesliga der Klub Flyeralarm Admira Wacker Mödling gegen Cashpoint Sportclub Rheindorf Altach antritt, kommt dem traditionsbewussten Fan das nackte Grausen. Die Kommerzialisierung des Fußballs ist mittlerweile so allgegenwärtig wie schwer verdaulich. Doch es ist nicht dasselbe, ob sich Profiklubs nach Brauseherstellern und Wettanbietern benennen und damit die eigene Identität verraten, oder ob ein oberbayerischer Dorfverein dem Stadion den Namen eines Cashback-Unternehmens gibt - was immer das auch sein soll.

Mit seiner herausragenden Jugend und Talentförderung gehört die SpVgg Unterhaching zu den bedeutenden Institutionen der Gemeinde - sportlich und gesellschaftlich. Der Erfolg des Klubs - auch der seiner ersten Mannschaft - aber kostet Geld. Summen, die in einem Umfeld mit dem FC Bayern und den Löwen als Konkurrenten um Sponsorengeld nur schwer aufzubringen sind. Die Entscheidung des Gemeinderats, das gemeindeeigene Stadion umzubenennen, ist zwar wegen des Namens nicht schön - aber richtig. Ohne Geld geht es weder in der Dritten Liga noch im leistungsorientierten Nachwuchsbereich. Das hat eine Gemeinde erkannt, die damit die Arbeit ihres bekanntesten Vereins würdigt.

© SZ vom 18.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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