Ober- und Unterschleißheim:Ausfall der Wasserversorgung

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Computerprobleme im Wasserwerk: Wegen einer defekten Pumpensteuerung sitzen am Mittwochvormittag viele Haushalte auf dem Trockenen.

Bernhard Lohr, Oberschleißheim/Unterschleißheim

In Ober- und in Unterschleißheim ist es am Mittwochvormittag zu einem großflächigen Ausfall der Trinkwasserversorgung gekommen.

Wegen eines technischen Defekts im Wasserwerk des Zweckverbands Wasserförderung Ober- und Unterschleißheim mit seiner Pumpanlage im Berglwald saßen von 8.30 Uhr an viele Haushalte auf dem Trockenen. Grund war eine Computerstörung im Bereich der Pumpensteuerung. Die Probleme ließen sich zunächst nicht gleich lösen, weil ein Notstromaggregat nicht ansprang. Externe Fachleute mussten eingreifen. Eine Notversorgung wurde für Unterschleißheim aktiviert.

Pobleme trotz moderner Technik

Wie die Stadtwerke Unterschleißheim mitteilen, hätten die Verantwortlichen schnell reagiert und in Unterschleißheim zügig eine Grundversorgung sichern können. Gegen 10.30 Uhr habe der Pumpbetrieb wieder regulär anlaufen können. Die Wasserversorgung in Ober- und Unterschleißheim habe von diesem Moment an wieder reibungslos funktioniert. Die technischen Anlagen im Wasserwerk sind laut Stadt Unterschleißheim auf neuestem Stand.

Mitarbeiter des Wasserwerks in der Schaltzentrale des Pumpwerks haben der Mitteilung zufolge unmittelbar nach dem Ausfall der Technik gegen 8.25 Uhr registriert, dass die Wasserversorgung unterbrochen war. Laut Meldebild handelte es sich um eine Störung der sogenannten "BUS-Verbindung", also eines elektronischen Bauteils zur computergesteuerten Datenverbindung in der Systemleittechnik, die in der Pumpanlage im Berglwald die Pumpen für die Druckerhöhung steuert.

Dadurch sei die erforderliche elektrische Steuerspannung ausgefallen, was die Steuerung komplett lahmgelegt habe. Die Mitarbeiter hätten sofort über das vorgesehene Notfallmanagement versucht, dieses Problem durch das vorhandene Notstromaggregat zu lösen, was allerdings wegen der nicht funktionierenden Steuerung misslungen sei.

Der Netzverbund mit Freising erwies sich als segensreich

Es war Hilfe von außen erforderlich. So wurden Spezialisten von Fachfirmen und auch der Wasserversorgungsgruppe Freising-Süd hinzugezogen. Schließlich erwies sich als segensreich, dass Unterschleißheim in einem Netzverbund mit der Wasserversorgung des Zweckverbandes Freising-Süd steht. Auf diesem Weg habe in Unterschleißheim nach kurzer Zeit wieder eine Grundversorgung gesichert werden können, heißt es.

Parallel habe mit Hilfe eines externen Notstromaggregat die nötige elektrische Steuerspannung für den Betrieb der eigenen Pumpen in Gang gesetzt werden können. Gegen 10.25 Uhr seien diese wieder gelaufen und die Wasserversorgung in Ober- und Unterschleißheim habe wieder funktioniert. Schließlich habe auch die Unterschleißheimer Feuerwehr noch ein größeres Notstromaggregat für alle Fälle zu Verfügung gestellt.

Nach Aussage des Zweckverbandes Wasserversorgung Ober- und Unterschleißheim hat das Pumpwerk in vielerlei Hinsicht Puffer, die sicherstellen, dass bei Ausfall von technischen Geräten diese anderweitig überbrückt werden können. Dies sei allerdings nicht für alle Fälle ausnahmslos möglich.

Der Defekt an der Pumpensteuerung werde zum Anlass genommen, sich an eine umfassende Ursachenanalyse zu machen und zu klären, ob und wie derartige Störungen in Zukunft generell verhindert werden könnten. Zum bisher letzten ähnlichen Ausfall der Wasserversorgung kam es der Stadt Unterschleißheim zufolge im Jahr 2007.

Dies zeige, dass die Wahrscheinlichkeit, dass es zu solch einem gravierenden Vorfall komme, beim Unterschleißheimer Wasserwerk "sehr gering" sei. Seit dem Jahr 1951 verfügt Unterschleißheim über ein stadtnahes eigenes Wasserwerk. Das Trinkwasser wird aus sieben Brunnen im Berglwald gefördert.

Seit 1. Januar 1993 übernimmt dies der Zweckverband zur Wasserförderung der Kommunen Ober- und Unterschleißheim. Die Wasserverteilung obliegt den Stadtwerken Unterschleißheim.

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