Ismaning:"Wir wachsen rasend schnell"

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Bei der Ismaninger Bürgerversammlung kündigt Bürgermeister Greulich weiteren Zuzug und zahlreiche Bauprojekte an.

Von Irmengard Gnau, Ismaning

Dass sie in einer äußerst lebenswerten Gemeinde wohnen, muss den Bürgern Ismanings wohl niemand groß sagen. Gleichwohl zeigten die Ausführungen auf der alljährlichen Bürgerversammlung auf, dass die gute Lage der Kommune zwischen Flughafen und Landeshauptstadt auch einige Herausforderungen mit sich bringt.

Ismaning erfreut sich eines regen Zuzugs; die Verwaltung rechnet damit, dass zu den 2015 gezählten 16 811 Menschen mit Hauptwohnsitz in den kommenden Jahren noch einmal etwa 1300 Einwohner hinzukommen. "Wir wachsen rasend schnell, teilweise schneller, als uns lieb ist", gab Bürgermeister Alexander Greulich (SPD) im wie üblich sehr gut besuchten Bürgersaal zu bedenken.

Auch Kitas, Kindergärten und Schulen stehen auf der Liste der Gemeinde

Dem begegnet die Gemeinde bereits seit einiger Zeit mit verstärkter Bautätigkeit. Die drei größten aktuellen Wohnbaugebiete auf dem Durach-Gelände, an der Max-Hueber-Straße und südlich des Seidl-Kreuz-Wegs sollen 2016 die nächsten Planungsschritte durchlaufen. Sowohl gemeindlicher Wohnbau als auch privat errichtete Wohnungen und Häuser sind dort vorgesehen. Auch im Ortsteil Fischerhäuser, wo derzeit 979 Menschen leben, sollen zwischen Freisinger und Erdinger Straße zusätzliche Wohnungen entstehen.

Außerdem stehen in diesem Jahr mehrere Kindertagesstätten und Kindergärten auf der Aufgabenliste der Gemeinde. Unter anderem soll der Pfarrkindergarten 2016 abgerissen und neu gebaut werden. Auch die Erweiterung der Schulen ist noch nicht abgeschlossen; neben Sanierungsarbeiten an den Grundschulen will Ismaning vor allem das eigene Gymnasium, angesiedelt im ehemaligen Commundo-Tagungshotel, vorantreiben.

Nahe der Mayerbacherstraße sollen Häuser für 220 Asylbewerber entstehen

Bauliches Sorgenkind bleibt das Hallenbad. Allein die Nennung des Bauwerks entlockte manchem Zuhörer ein entnervtes Raunen, obgleich Greulich zu vermelden hatte, dass die Gemeinde die Sanierungsarbeiten an den entdeckten Schäden im Hauptbecken nun bald zu beginnen hoffe.

Bis Ende 2016 werden Ismaning den aktuellen Hochrechnungen des Landratsamts zufolge zudem insgesamt knapp 440 Asylsuchende zugeteilt werden. Etwa 125 Männer, Frauen und Kinder, davon knapp 20 unbegleitete Minderjährige, leben bereits in Ismaning und Fischerhäuser - und wurden von den Ismaningern freundlich aufgenommen, wie Greulich betonte. Auch Landrat Christoph Göbel dankte allen Engagierten und unterstrich, dass die Suche nach zusätzlichen Unterkünften im ganzen Landkreis eine zentrale Frage bleibe.

In Ismaning will ein privater Investor, der unter anderem bereits in Gräfelfing gebaut hat, in der Nähe der Mayerbacherstraße eine Unterkunft für insgesamt 220 Menschen errichten. Die sieben Holzhäuser mit je vier Wohneinheiten für Familien oder Wohngruppen, die auch Sozialräume beinhalten, sollen im Laufe des ersten Halbjahres entstehen. Im Juni könnten die ersten Bewohner dort einziehen.

Verkehrsthemen beschäftigen die Ismaninger

Bei überörtlichen Verbindungen, etwa der für viele Ismaninger leidigen Situation an der Bundesstraße B471, müsse die Kommune auf Zusammenarbeit mit ihren Nachbarn und einen erhöhten Blick setzen, erklärte Greulich. "Kirchturmdenken ist hier nicht hilfreich."

© SZ vom 07.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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