Grünwald:Eine Straßensperrung, zwei Wahrnehmungen

Grünwald: Vor allem das Linksabbiegen aus der Nibelungenstraße in die Oberhachinger Straße bringt Stau und Chaos.

Vor allem das Linksabbiegen aus der Nibelungenstraße in die Oberhachinger Straße bringt Stau und Chaos.

(Foto: Claus Schunk)

Eine Gemeinderätin berichtet von chaotischen Zuständen auf den Schleichwegen in Grünwald. Doch laut Polizei läuft alles nach Plan.

Von Claudia Wessel, Grünwald

Ihr Nachbar in der Nibelungenstraße sei beim Müllrausbringen fast überfahren worden, weil Autos einfach auf den Gehweg führen, um den Stau zu überholen und in den Hirtenweg abzubiegen. Das berichtete Ingrid Reinhart-Maier von den Grünen am Dienstagabend im Grünwalder Gemeinderat. "Es ist fast schon lebensgefährlich", lautete ihr Fazit über die einseitige Sperrung der Tölzer Straße, die seit acht Tagen besteht und für Autofahrer, die aus Straßlach kommen, eine Umleitung zur Folge hat. Die Umleitungsschilder führen sie offiziell über die Straße An den Römerhügeln in die Laufzorner Straße, die in die Sudetenstraße übergeht, und dann auf die Oberhachinger Straße. Dort ist eigens eine Ampelanlage eingerichtet worden, wie Reinhard Ulrich, Verkehrssachbearbeiter bei der Grünwalder Polizei, erläutert.

Mit Einbahnstraßenschildern gegen die Schleichwegfahrer

Doch nicht alle nehmen diesen empfohlenen Weg. Vor allem Ortskundige fahren durch die Nibelungenstraße und den Hirtenweg. "Oben, wo es in die Oberhachinger Straße geht, herrscht das Chaos", hat Reinhart-Maier beobachtet. "Und dann steht auch noch der große Linienbus in diesem Stau. Das kann bis November unmöglich so bleiben", sagt sie. Um Schleichwege unbefahrbar zu machen, schlug sie Einbahnstraßenregelungen vor.

Es würde auch schon helfen, das Linksabbiegen von der Nibelungenstraße in die Oberhachinger Straße zu verbieten, fand Reinhart. Es komme außerdem gerade in der Nibelungenstraße zu Sachschäden. Einige Autofahrer würden wohl aufgrund ihrer Eile in der baulich verkehrsberuhigten Straße gegen die Einbuchtungen fahren. "Es standen schon einige BMW mit platten Reifen herum", hat Reinhart-Maier festgestellt.

Eine sehr kreative, aber leider nicht realisierbare Idee hatte SPD-Gemeinderat Achim Zeppenfeld. "Könnte man nicht in der Tölzer Straße eine wechselnde Einbahnregelung machen?" Bisher ist nur die ortsauswärts führende Spur befahrbar. Zeppenfeld hätte dies gerne vormittags so gelassen, nachmittags dagegen die Autos aus Straßlach durchfahren lassen.

Die Bauarbeiten sollen bis Ende des Jahres andauern

"Das löst nicht das Chaos", sagte Bürgermeister Jan Neusiedl (CSU). "Dann müsste man ja für die Anlieger der Tölzer Straße an jeder Ausfahrt eines Grundstücks digitale Anzeigen aufstellen, damit sie wissen, in welche Richtung sie gerade fahren dürfen." Die Polizei habe ihm empfohlen, alles so zu lassen, wie es derzeit ist, richtete der Bürgermeister aus. Verbessert werden sollte allerdings die Beschilderung, damit ihr vielleicht doch mehr Autofahrer folgen.

Als Anlieger aus dem Hirtenweg meldete sich CSU-Gemeinderat Robert Zettel zu Wort und empfahl Gelassenheit. "Es läuft sehr gut und es gab bisher noch keine Beschwerden", sagt auch Reinhard Ulrich.

Die Bauarbeiten für neue Entwässerungseinrichtungen und weitere Fernwärmeleitungen der Geothermie sollen bis zum Ende des Jahres andauern. Fragen zu den Bauarbeiten beantworten die Erdwärme, Telefon 089/620 30 8 5 25, E-Mail info@erdwaerme-gruenwald.de, oder Stefan Seitz von der Bauüberwachung, Telefon 0152/59 93 12 40, E-Mail info@bauqus-gmbh.de.

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