Landkreis Starnberg:Räuber erschlägt 72-Jährigen

Lesezeit: 1 min

Der Täter kommt um Mitternacht und schlägt sofort zu. Die Frau des Opfers wird schwer verletzt - und erst nach zwei Tagen gefunden.

Von Christian Deussing, Seefeld

Bei einem Raubüberfall in der Nacht zum Samstag in Seefeld (Kreis Starnberg) ist ein 72-jähriger Hausbesitzer ums Leben gekommen. Seine 67 Jahre alte Frau überlebte schwer verletzt das Verbrechen in dem Ortsteil Meiling. Nach Polizeiangaben hatte erst am Montagmorgen ein Zeitungsausträger die Opfer entdeckt, die von den Tätern in ein Zimmer gesperrt wurden. Dort starb der Seefelder am Wochenende offenkundig an den Folgen der Schläge auf den Kopf, die vermutlich mit einem Knüppel erfolgt sind.

Was die 67-Jährige der Polizei berichtet

Der Hund des Ehepaars hatte in der Nacht zum Samstag gegen Mitternacht angeschlagen, als eine unbekannte Person an der Terrassentür auftauchte. Als der Bewohner nach draußen trat, wurde er offenbar sofort attackiert. Der Einbrecher forderte Geld und drang ins Haus ein, wo kurz darauf auch auf die Frau eingeschlagen wurde. Sie kam am Montagmorgen mit Prellungen, Blutergüssen und einem Schock in eine Klinik; die Frau berichtete von mehreren Tätern, eine genaue Beschreibung konnte sie aber noch nicht abgeben.

Laut Polizei wurden Schmuck und mehrere Hundert Euro gestohlen. Die genaue Schadensumme könne noch nicht beziffert werden. Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck hat eine 25-köpfige Sonderkommission namens "Meiling" gebildet, um das Verbrechen aufzuklären. Stundenlang sicherten am Montag die Ermittler Spuren im durchwühlten Haus und im Garten. Das Grundstück liegt etwas abseits hinter einer großen Wiese, die an die Staatsstraße zwischen Seefeld und Weßling grenzt. Das gesamte Umfeld des Tatorts durchkämmten Polizisten, um möglicherweise die Tatwaffe oder andere Spuren zu finden. Zudem kreiste ein Hubschrauber über das Gebiet und machte Aufnahmen, die eventuelle weitere Hinweise liefern könnten.

Wie die Tat entdeckt wurde

Die Bewohner von Meiling sind erschüttert. Die meisten kannten den Familienvater Markus K., der 27 Jahre lang Feuerwehrkommandant im Dorf gewesen ist. Außerdem war der Elektriker lange Zeit als Mesner tätig. Ein derartiges Verbrechen hat es in Seefeld-Meiling noch nie geben. "Ich dachte, so etwas Brutales passiert nur woanders", sagte eine Einwohnerin.

Der Zeitungsausträger ist der jetzige Dorfkommandant Jörg Altmann. Er war am Montagmorgen stutzig geworden, weil die Verandatür einen Spalt offen gestanden hatte. Altmann alarmierte die Polizei, nachdem er die tagelang eingesperrte Frau gehört hatte. Die Leiche ihres Mannes ist noch am Montag von der Rechtsmedizin obduziert worden. Das Ergebnis soll demnächst vorliegen.

© SZ vom 08.09.2015/deu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: