Klinikum Großhadern:Pfleger soll Patientin sexuell missbraucht haben

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  • Ein 56-jähriger Pfleger steht wegen sexuellen Missbrauchs vor Gericht.
  • Er soll sich nachts in das Bett einer Patientin des Klinikum Großhaderns gelegt und versucht haben, mit ihr den Geschlechtsverkehr zu vollziehen.

Von Christian Rost

Ein Pfleger des Klinikums Großhadern muss sich wegen sexuellen Missbrauchs am Landgericht München I verantworten. Der 56-Jährige soll sich nachts zu einer Herzpatientin ins Bett gelegt haben und über die 63-Jährige hergefallen sein. Für den Prozess, der am Montag beginnt, hat die 10. Strafkammer vier Verhandlungstage angesetzt.

Laut Anklage erschien die Frau am 1. Juni 2015 wegen eines Vorhofflimmerns in der Notaufnahme des Krankenhauses. Wegen akuter Gefahr, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden, wurde die Patientin noch am selben Tag auf die Intensivstation verlegt. Tags darauf kam sie auf die internistische Station, wo der Angeklagte als Pfleger tätig war.

Am 3. Juni 2015 gegen 8 Uhr soll es zu einem ersten sexuell motivierten Übergriff gekommen sein: Die Frau stand gerade vor dem Waschbecken in ihrem Zimmer, als der Mann laut Anklage an sie herantrat und ihr erklärte, er müsse sie wegen ihrer Rückenschmerzen eincremen. Daraufhin soll er der Patientin das Nachthemd nach oben und die Unterhose heruntergezogen und sie am gesamten Körper, auch im Intimbereich, eingecremt haben, um sich sexuell zu erregen.

Zwei Tage später soll er dann versucht haben, mit ihr den Geschlechtsverkehr zu vollziehen. Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft schlich er sich nachts gegen 2 Uhr ins Zimmer der Frau und legte sich zu ihr ins Bett. Er habe gewusst, dass die Geschädigte ein beruhigendes und sedierendes Medikament eingenommen hatte und daher in ihrer Gegenwehr eingeschränkt war.

Im Bett soll sich der Angeklagte teilweise entkleidet und versucht haben, mit der Frau den Geschlechtsverkehr auszuüben. Das Opfer jedoch spannte seinen Körper an und widersetzte sich damit dem Pfleger. Nach Hilfe zu rufen, traute sich die völlig verängstigte Frau nicht. Erst auf ihren Hinweis, sie habe ein Klingeln gehört, soll der Mann von ihr abgelassen haben und verschwunden sein.

© SZ vom 18.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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