Katharina Graunke, ÖDP:Fokus Natur

Die Unterhachingerin Katharina Graunke will für die ÖDP Präsenz zeigen. Auf einen Platz im Bundestag rechnet sie sich keine großen Chancen aus. (Foto: Angelika Bardehle)

Die ÖDP-Bewerberin nimmt die Verbraucher in die Pflicht

Nein, eine Wohnung in Berlin hat Katharina Graunke noch nicht gemietet. Dafür ist die Diplombiologin viel zu bodenständig. "Es ist mir vollkommen klar, dass die Chancen gering sind, in den Bundestag zu kommen", sagt die Kandidatin der ÖDP. Bei früheren Wahlen bekam ihre Partei in Bayern gerade einmal gut ein Prozent der abgegebenen Stimmen, im Landkreis München hat Graunke es zudem mit starken Gegenkandidaten zu tun.

Die etablierten Parteien haben Graunke mehr und mehr enttäuscht. Bei der jüngsten Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern, wo sie mehrere Jahre lang im Bereich landwirtschaftlicher Nutztiere forschte, habe sie gemerkt, dass sie keine der großen Parteien mehr wählen könne, erinnert sie sich. In den Standpunkten der ÖDP hingegen fand sie sich wieder. Der Fokus auf einen verträglichen Umgang mit Landschaft und Natur und dass die Partei als einzige Firmen- und Verbandsspenden gänzlich ausschließt, beeindruckten sie. 2011 wurde sie Mitglied, 2016 kam sie in den Kreisvorstand. Heute lächelt die 35-Jährige, die als selbständige Hundeverhaltenstrainerin arbeitet und mit Mann und Hund in Unterhaching lebt, von Wahlplakaten.

Landwirtschaft und Familienpolitik liegen ihr besonders am Herzen. "Der Begriff Nachhaltigkeit ist gerade furchtbar in", sagt Graunke, "er wird aber häufig völlig inhaltsleer gebraucht." Kleinteilige Landwirtschaft, wie es sie in Bayern noch verhältnismäßig häufig gibt, zu unterstützen und natürliche Kreisläufe zu erhalten, zählt sie als Ziele auf. Dabei nimmt sie auch den Verbraucher in die Pflicht. "Jeder Einkaufszettel ist ein Wahlzettel", sagt Graunke.

© SZ vom 12.09.2017 / gna - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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