Jimmy Schulz, FDP:Digital liberal

Die FDP setzt bei ihrem Neuanfang auf Themenvielfalt

Jimmy Schulz wirkt nachdenklich bei einer Frage, die er selbst "absolut berechtigt" nennt. Warum sollen die Wähler einen wie ihn, der die Katastrophe der FDP im Jahr 2013 als Bundestagsabgeordneter ja mitzuverantworten hatte, wieder nach Berlin schicken? "Ich glaube nicht, dass es gut ist, einen Neuanfang zu starten, indem man alles absägt", sagt Schulz. "Ja, ich sage, wir haben das 2013 versemmelt. Sollten wir wieder in den Bundestag einziehen, wird es Menschen mit parlamentarischer Erfahrung geben müssen." Auf Platz vier der Landesliste ist der Hohenbrunner einer von nur zwei ehemaligen FDP-Abgeordneten aus Bayern, die sich berechtigte Hoffnungen auf den Wiedereinzug machen dürfen.

Als netzpolitischer Sprecher der FDP ist der 48-Jährige nicht irgendein Platzhalter, sondern kümmert sich um ein Thema, das ihm erstens am Herzen liegt und zweitens zu den Kernpunkten des FDP-Wahlprogramms gehört: die Digitalisierung. Und Steuersenkungen? "Wir wissen selbst, wohin es führt, wenn wir auf dieses Thema reduziert werden - oder uns selbst darauf reduzieren", sagt Schulz. Die Vielfalt einer liberalen Partei müsse sich auch im Programm widerspiegeln: "Auch das haben wir erst lernen müssen."

Für ihn selbst sei der "Totalrausschmiss" 2013 kein Karriereknick gewesen. In Ottobrunn aufgewachsen, hat er sehr schnell seine Leidenschaft für die digitale Welt entdeckt, und seine Firma gegründet. Cyber-Solutions mit Sitz in Hohenbrunn wird bald wieder von seinem Kompagnon allein geleitet werden, wenn sich die Umfragen nicht irren.

© SZ vom 12.09.2017 / Müh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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