Nach Ansicht der Initiative Münchner Architektur und Kultur (Aku) würde eine Umgestaltung des Hauptbahnhofes das typische Stadtbild an dieser Stelle zerstören. Die Aku will verhindern, dass die aktuellen Modernisierungspläne in die Tat umgesetzt werden und hat deshalb mit der Unterschriftensammlung für eine Petition an den Stadtrat und die Deutsche Bahn begonnen. Herzstück des Projektes ist eine neue Empfangshalle nach den Entwürfen des Münchner Architektenbüros Auer Weber. Auch der Starnberger Flügelbahnhof soll ein neues Aussehen erhalten. Die Stadt hat zudem vor, den Bahnhofsvorplatz zu einer verkehrsberuhigten Zone zu machen.
Bevor allerdings endgültige Konzepte beschlossen werden, bezieht die Stadt die Bürger in die Diskussion ein und befragt sie nach ihren Vorstellungen. Die Aku, die immer wieder Kritik an modernen Bauten im Stadtbild übt, nimmt sich den Bahnhofsneubau vor. Als Visitenkarte für die Stadt sei ein solches Monstrum ungeeignet, heißt es in einer Resolution, es wirke abschreckend auf die Reisenden. Der Entwurf sei einfallslos und monoton. Besser wäre es, den bestehenden Bahnhof weitgehend zu erhalten und behutsam zu modernisieren. Der Stadtrat soll sich vom vorliegenden Entwurf, der völlig verfehlt sei, distanzieren.
Im Frühjahr hatte der Stadtrat den Umbau diskutiert und die Verwaltung beauftragt, für den Bahnhofsvorplatz detaillierte Konzepte auszuarbeiten. Die Deutsche Bahn hat mit den Vorplanungen für das Empfangsgebäude und den Starnberger Flügelbahnhof begonnen. Mit einer Ausstellung - zum Beispiel im Hauptbahnhof, Querbahnsteig in der Gleishalle, auf Höhe von Gleis 16 - und einer Diskussionsveranstaltung am Montag, 19. Oktober, von 18 Uhr an in der Freiheizhalle im Arnulfpark werben Stadt und Bahn für das Projekt, das im Zusammenhang mit der Realisierung der zweiten Stammstrecke steht. Bahn und Bund finanzieren den Bahnhofsumbau, den Vorplatz die Stadt.