Harthof:Kippen im Gras

SPD scheitert mit der Idee, Raucher gezielt anzusprechen

Am liebsten würde man sich bücken - eine kleine Pinzette in der rechten, ein Beutelchen in der linken Hand - und sie auflesen: unzählige Zigarettenstummel, die auf einer kleinen Grünfläche an der Ampel Lieberweg vor dem Haus Lieberweg 42 herumliegen, die von den Passanten beim Warten an der Ampel einfach auf den Grünstreifen geworfen worden sind. Es sieht nicht schön aus. Daher hat der Verein Zukunft am Hart nun auch an den zuständigen Bezirksausschuss einen Antrag gestellt, dort einen geeigneten Abfallbehälter mit Aschenbecher aufzustellen.

Zwei Methoden verfolgte der Bezirksausschuss Milbertshofen-Am Hart in seiner jüngsten Sitzung, um dieser Unsitte Einhalt zu gebieten - die pädagogische und die praktische. Die SPD verfocht die pädagogische Erziehungsmaßnahme und plädierte dafür, von den Steuergeldern keinen Abfallbehälter anzuschaffen, sondern stattdessen die Raucher an Ort und Stelle anzusprechen und sie auf ihr Fehlverhalten hinzuweisen. Eine Idee, die von der Fraktion der Praktischen im Gremium nicht geteilt wurde: Sinnvoll sei es dort in jedem Fall, einen Abfallbehälter aufzustellen - und, wie Stadträtin Jutta Koller (Bündnis 90/Die Grünen) klar machte, in München generell so viele wie möglich, damit die Stadt sauber bleibe. Leo Meyer-Giesow (ÖDP) sprach sich für einen Abfallbehälter am Lieberweg 42 aus. Claus Wunderlich (FDP) schlug sich ebenfalls auf die Seite der Praktischen und brachte letztlich die Pinzette wieder ins Spiel: Ein Abfalleimer sei doch viel sinnvoller, als die Stummel aufwendig einzeln aufzupicken.

Die praktische Seite behielt die Oberhand: Der Abfalleimer mit Aschenbecher soll kommen.

© SZ vom 05.02.2018 / ole - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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