Harlaching:Wie im Taubenschlag

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Rund ums Klinikum Harlaching herrscht reger Parksuchverkehr. Lokalpolitiker dringen auf Lösung

Von Julian Raff

Wer regelmäßig im Harlachinger Klinikum zu tun hat, merkt schnell, wie schwierig es ist, sein Auto auf dem Gelände abzustellen. Viele Besucher steuern die beiden Gästeparkplätze gar nicht erst an, sondern suchen ihr Glück gleich in den umgebenden Wohnstraßen. Die Situation dürfte sich noch erheblich verschärfen, falls der östliche, kleinere Parkplatz an der Theodolindenstraße für einen Erweiterungsbau der Rotbuchenschule genutzt wird, wie es vom Rathausbündnis kürzlich beantragt wurde.

Gerade recht kommt dem örtlichen Bezirksausschuss daher ein Bürgerantrag, der den Bau eines Parkhauses auf dem westlichen Parkplatz anregt. Ebenerdiges Parken erweist sich mit der Verdichtung im Viertel aus BA-Sicht ohnehin zusehends als Platzverschwendung. Ein Anwohner der vom Klinikparkplatz rund 250 Meter entfernten Gabriel-Max-Straße fühlt sich unter der Woche ganztags "wie im Taubenschlag" und schlägt vor, den Park-Suchverkehr in ein zwei- bis dreistöckiges Parkhaus zu dirigieren. Grundsätzlich rannte der Harlachinger damit im BA offene Türen ein. Für den BA-Vorsitzenden Clemens Baumgärtner (CSU) ist der Schulneubau auf dem östlichen Parkplatz so gut wie beschlossene Sache, da er von beiden großen Rathausfraktionen mitgetragen wird.

Unterschiedliche Ideen kursieren aber zu den Nutzungsbedingungen. Wolfgang Geißelbrecht kann sich das Parkhaus als Park-and-Ride-Anlage vorstellen. Sein Grünen-Parteikollege Brar Braren warnte jedoch davor, damit zusätzlichen Verkehr anzuziehen, sodass der Platz am Ende für die Klinikbesucher wieder nicht reicht. Ähnlich unterschiedlich beurteilen die Stadtviertelvertreter die Frage, ob ein kostenpflichtiges Angebot den Besucherverkehr insgesamt reduzieren oder doch wieder nur in die Seitenstraßen verlagern würde. Bislang ist der westliche Parkplatz für Besucher gratis, im Gegensatz zur östlichen, gebührenpflichtigen Abstellfläche aber permanent überfüllt.

Einigermaßen einig war man sich im BA darüber, dass die freien Parkmöglichkeiten in der Umgebung durch einen Lizenzbereich eingeschränkt werden sollten, falls das Parkhaus kommt. Unabhängig davon, kann sich der BA einen Ausbau der Park-and-Ride-Kapazitäten weiter östlich vorstellen. Die bestehende Garage unter der Grünanlage "Am Hollerbusch" wird von Pendlern intensiv genutzt, obwohl sie fast einen halben Kilometer von der U-Bahnstation Mangfallplatz entfernt liegt. Auf Antrag der SPD fordert der BA die Stadt daher einstimmig auf, eine Erweiterung der Garage nach Süden zu prüfen, etwa jenseits der Naupliastraße, unter der Grünanlage Vollmarpark.

© SZ vom 27.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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