Haidhausen:Praktische Integration

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Runde Sache: In den neuen Räumen an der Orleansstraße soll es spezielle Kursangebote für Jugendliche geben. (Foto: Stephan Rumpf)

Volkshochschule vereint Jugendprojekte in neuen Räumen

Von Franziska Gerlach, Haidhausen

Bildung ist wichtig. In diesem Punkt waren sich Bürgermeisterin Christine Strobl (SPD) und Klaus Meisel, Direktor der Münchner Volkshochschule (MVHS), absolut einig, als die VHS am Donnerstag zwölf neue Unterrichtsräume an der Orleansstraße 34 eröffnet hat. Ohne Bildung kein Beruf, kein Weiterkommen, nichts. "Bildung muss aber auch erreichbar sein", sagte Thomas Schmid, Geschäftsführer der GVG Verwaltungs-GmbH, der die Fläche gehört.

In den angemieteten Räumen führt die Münchner Volkshochschule von diesem Herbst an ihre Projekte für Jugendliche und junge Erwachsene zusammen. Das Ende der Achtzigerjahre errichtete Gebäude liegt nur einige Gehminuten vom Ostbahnhof entfernt. Atiq Hamidi findet das praktisch, wie er erzählt, denn so könne er ohne Umsteigen mit der U 5 vom südlichen Neuperlach an den Ostbahnhof fahren. Der 17 Jahre alte Afghane besucht in den neuen Räumen den Unterricht des VHS-Projekts "Flübs" (Flüchtling in Beruf und Schule), außerdem kommen hier die Teilnehmer des Projekts "ÜSA - Übergang in Schule und Ausbildung" sowie jene der "Jungen Volkshochschule" zusammen, das sind speziell auf die Bedürfnisse Jugendlicher zugeschnittene Kursangebote. Wer an der VHS einen Mittelschulabschluss nachholen will, tut dies künftig ebenfalls an der Orleansstraße, und auch der Interkulturelle Schülertreff findet hier ein neues Zuhause.

Zuvor hatte hier die Bayerische Akademie für Werbung und Marketing (BAW) ihre Kurse abgehalten. Mit dem Mieterwechsel wurden die Klassenzimmer neu eingerichtet: Die VHS schaffte Whiteboard-Tafeln, Beamer, neue Tische und Stühle an, es gibt einen Computerraum, wie überhaupt der verantwortungsbewusste Umgang mit Medien verstärkt Thema sein wird. Neu ist auch eine schicke, weiße Bar: Sie bildet das Zentrum in dem verglasten Rondell, das nun ein Aufenthaltsraum für junge Menschen ist.

Denn die 1700 Quadratmeter große Dependance soll nicht nur ein Ort der Bildung sein, sondern außerdem einer, an dem sich junge Menschen begegnen, egal woher sie kommen. "Praktische Integration", nennt der VHS-Direktor Meisel das. Atiq Hamidi hat dagegen bereits recht konkrete Vorstellungen, wie er Integration und Bildung in Zukunft verbinden möchte. "Ich will meinen Quali machen und Zahnarzthelfer werden", sagt er. Und fügt hinzu: "Für ein gutes Leben."

© SZ vom 23.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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