Haidhausen:Nachtwanderer

Peter Eusers Schau "Night on earth" in der Galerie Werklicht

Von Jutta Czeguhn, Haidhausen

"Längst haben wir in unserer Angst vor der Dunkelheit die Nacht zum Tag gemacht, unsere Städte strahlen bis hinaus ins Weltall. Lichtsmog ist ein echtes Problem geworden. Dennoch, ein Zauber wohnt auch diesen lichtverschmutzten Nächten inne", heißt es in der Einladung zu Peter Eusers Nachtsalon "Night on Earth" in der Galerie "Werklicht contemporary" an der Wörthstraße 39.

Anders als Jim Jarmusch in seinem berühmten Episodenfilm "Night on Earth", versucht Euser mit den Mitteln der Fotografie die Nacht an fünf Orten der Erde - München, Venedig, Berlin, Los Angeles und New York - statisch darzustellen. Sein Blick ist der des nächtliche Wanderers, gar Voyeurs, der von außen hineinschaut in menschliche Aktivitäten und Architekturen.

Peter Eusers Nachtbilder entstehen, wie immer man das sehen will, auf der Flucht vor, oder aber im Schutze der Dunkelheit. "Hannibal ante portas" ( oben) nennt der Lichtkünstler und Fotograf beispielsweise eine Arbeit, die 2015 am Schlesischen Tor in Berlin Kreuzberg entstand. Ein ironischer Titel, denn längst ist die Gentrifizierung über diese lebendige Kreuzberger Idylle hinweggerollt. Der Multikulti-Bezirk ist nun Szenewohnviertel, durch den sich der Touristenstrom wälzt.

Durch den Glasdruck, den Euser verwendet, entwickeln seine Fotos eine ganz besondere Luminanz, die durch die gezielt gesetzte Hinterleuchtung der rohen Stahlrahmen noch verstärkt wird.

Die Schau "Night on earth" läuft noch bis zum 31. Januar. Öffnungszeiten sind Montag bis Sonntag nach Vereinbarung unter Telefon 0179/5 28 06 11 oder unter kontakt@werklicht.de.

© SZ vom 25.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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