"Am heißesten Tag des Sommers, wo ich meine Jacke auszieh'n mag", heißt eine Nummer der Austropopper "Nino aus Wien". Die Zeile kündigt unvergleichlich lapidar an, was für viele an reinstes Lebensglück grenzt: Eine schier endlos lange Reihe glutheißer Tage, der Himmel blank geputzt, die eigene Persönlichkeit stark ins Südeuropäische changierend. "Die Möglichkeiten steh'n bereit, ein Wirt hat mir ein Bier serviert", sprechsingen die Wiener Musiker weiter, und nicht ganz unähnlich verhielt es sich am Sonntag auf dem Johannisplatz in Haidhausen. Im Schatten der Bäume feierte das Viertel sein Internationales Stadtteilfest.
Jacke aus, war in dem Fall kein Thema, weil die hatten die Leute eh gleich daheim gelassen. Ums Schwitzen kam man trotzdem nicht herum, vor allem die Musiker, die das Feier-Volk ergötzten, hatten einen schweißtreibenden Job: Das Bläserensemble der Pfarrei Johannes Preysing Brass gehörte dazu, Josef Zapf und seine Freunde der aufrichtigen Volksmusik, Ohrenschmaus mit abgestaubten Arrangements aus den 1950er- bis 1990er-Jahren, Elvan, früher bekannt als "Haidhausener Türkische Volkstanzgruppe", Gari Gari mit ihrem Sound deutscher, ungarischer, russischer und italienischer Zigeuner und als Special Guest war der Münchner Jung-Star, Blueser Jesper Munk, angekündigt.
Beste Sommerauswahl also, die die Veranstalter des Vereins "Aktiv für interkulturellen Austausch (Aka)" mit engagierten Bürgern des Quartiers zusammengestellt hatten. Zum Programm gehört traditionell aber auch, dass sich einige Einrichtungen und Initiativen aus dem Bezirk präsentieren. 20 an der Zahl waren es diesmal. Darunter auch der Projekt-Laden international Haidhausen, der zugewanderte und einheimische Familien unterstützt. Das Angebot reicht von der Hausaufgabenhilfe bis zum "Länderkochabend". Im großen öffentlichen Biergarten am Johannisplatz gab's selbstredend auch Kinderprogramm - an einem der bisher heißesten Tage dieses Sommers.